WIZARD (D, Bocholt) – Thor
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Auch die deutschen Traditionsmetaller WIZARD feiern heuer ihr zwanzigjähriges Jubiläum und zur Feier haben die Burschen rund um Sänger Sven D'Anna natürlich auch ein neues Album am Strat. Für dieses Jubiläumswerk haben sie sich wohl einiges vorgenommen und offerieren erneut ein interessantes Konzept als Basis. Niemand Geringerer als Donnergott "Thor" ist die Hauptfigur auf ihren aktuellen, ähem, "Hammer", womit wir uns auch schon mittendrin im Geschehen befinden. Ob aus Selbstschutz, um nicht von der Waffe des besungenen Gottes getroffen zu werden, oder auch nur um sich selbst und den Fans zu beweisen, daß sie über all die Jahre nichts von ihrer Hingabe dafür eingebüßt haben, lassen uns WIZARD auf erhabene Weise wissen, daß diese Thematik und herrlich melodiöser, aber dennoch ungemein kraftvoll dargebotener Heavy Metal zusammengehören, wie das oft zitierte Hinterteil und der dazugehörige Eimer.
Durch die Rückkehr von Michael Maaß an der Gitarre agieren WIZARD nunmehr abermals als Quintett, ein Umstand der sich auf die Dichte der Kompositionen sehr positiv ausgewirkt hat, zumal Michael und sein Kumpane an der Klampfe, der quasi vom Leiharbeiter zum Abgestellten emporgehobene, Dano Boland auf »Thor« auch mit sehr feinen Doppelaxt-Harmonien aufwarten können. Das Songwriting selbst scheint der Band trotz des vorgegebenen Themas locker von der Hand gegangen zu sein, eine derartige Dichte an Ohrwürmern ist für ein Konzeptalbum überaus erstaunlich und war bei WIZARD schon lange nicht mehr in vorliegender Intensität zu vernehmen.
Die Burschen könne sich sicher sein, von Thor nicht mit dem Hammer verjagt zu werden, viel eher dürften sie von ihren Fans nun endgültig die Eintrittsbewilligung für das schwermetallische Asgard erhalten.
beeindruckend | 13 |