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SOULTHREAT

Storm Of Time

(7-Song-CD-R: € 10,-)

An sich ist Pius Grave zwar als Sänger bei der deutschen Death Metal-Formation MINATORY engagiert, hat sich im letzten Jahr aber sehr intensiv damit beschäftigt, ein Soloprojekt zu starten. SOULTHREAT nennt er dieses Unternehmen und mit »Storm Of Time« offeriert uns der Wolkensteiner nun das Ergebnis seines "Alleingangs" in Form von sieben Tracks in knapp 40 Minuten. Respektabel ist an diesem Werk aber nicht nur der Umstand, daß Pius den Begriff "Soloprojekt" bis ins letzte Detail durchgezogen hat, sondern auch die Gesamtausführung. Klar gibt es soundtechnisch hier nicht das ganz große "Ohrenkino", doch durch den rauhen Sound, den Pius entstehen hat lassen, konnte er die nicht minder schroffen Kompositionen in ein passendes "Kleid" zwängen. Zwar sind die Schlagzeugspuren und auch ein Teil der Baßspuren ein wenig zu leise ausgefallen und auch synthetischen Ursprungs, doch da wir es diesbezüglich offenbar mit einem sehr talentierten Musiker zu tun haben, fällt dieser Umstand nicht weiter negativ auf. Neben dem, von Pius zelebrierten Death Metal, der sehr dunkel und düster aus den Boxen kommt, kann man auch eine überaus üppige Portion symphonisch anmutenden Black Metal auf »Storm Of Time« vernehmen, durch die Pius die Chose nicht nur gut zu würzen verstand, sondern darüber hinaus die Atmosphäre ein wenig in Richtung "Grabesstimmung" drücken konnte. Die sehr persönlichen Texte wirken gerade im Zusammenhang mit der entstandenen, beklemmenden Atmosphäre ungemein stimmig und fügen sich wie ein weiterer Puzzle-Teil ein. Auch wenn es in erster Linie die Atmosphäre ist, die auf »Storm Of Time« zur Wirkung kommt, hat auch der musikalische Vortrag von Pius etwas sehr Erhabenes an sich, ist dieser doch immerzu von der sehr filigranen Gitarre des Meisters geprägt. Es kommt wohl nicht von ungefähr, daß Pius auch Workshops für Gitarristen (und solche, die es noch werden wollen) auf seiner Web-Präsenz anbietet. Sein technisch versiertes Spiel kommt dadurch auch in den "wohltemperierten", symphonischen Sequenzen, trotz mächtiger Keyboard/Synthesizer-Anteile perfekt zur Wirkung. Da ich mich zugegebenermaßen mit einer gewissen Skepsis an »Storm Of Time« herangewagt habe, bin ich im Endeffekt positiv davon überrascht, denn eine dermaßen atmosphärisch dichte, düster ausgeführte Melange, die sich dennoch als zugänglich erweist und spieltechnisch erhaben präsentiert wird, bekommt man nicht jeden Tag offeriert, schon gar nicht von einem "Alleinunterhalter".

http://www.soulthreat.de/

pius.grave@gmx.de

atmosphärischer Alleingang


Walter Scheurer

 
SOULTHREAT im Überblick:
SOULTHREAT – Storm Of Time (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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