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GRAVE DESECRATOR – Sign Of Doom

KETZER/TWILIGHT

Seit gut zehn Jahren macht dieses brasilianische Quartett den Underground bereits unsicher und das keineswegs ausschließlich in der Heimat. Vielmehr konnten sich die Burschen aus Rio De Janeiro durch ihre, selbstredend auch hierzulande in einschlägigen Kreisen durchaus geschätzten, bisherigen Veröffentlichungen »Demo 01« und die EP »Cult Of Warfare And Darkness« (2003) weltweit einen ganz guten Namen machen. GRAVE DESECRATOR haben sich mit Haut und Haar dem Black Metal der alten Schule verschrieben, wobei hier jedoch keineswegs der norwegische "Tiefkühlsound" gemeint ist, sondern vielmehr jene Art von Black Metal, die seit "Urzeiten" als solcher bezeichnet wird, stilistisch jedoch eher dem rumpeligen Thrash/Death Metal zuzuordnen ist und lediglich über Image, Optik und den lyrischen Aspekt der Bezeichnung "Black" Metal gerecht wird. Auf ihrem ersten vollständigen Album - das an sich bereits im Jahr 2004, spätestens aber 2005 erscheinen hätte sollen, was aus verschiedensten Gründen allerdings nicht gelingen konnte - präsentieren uns die Burschen insgesamt zehn Tracks, die allesamt den Esprit der Frühzeit der genannten Genres versprühen und auch spieltechnisch eher jenem Niveau entsprechen, das wir seit Mitte der 80er von unzähligen Bands kennen- und liebengelernt haben. Stilecht haben sich die Jungs auch Pseudonyme verpaßt, die heutzutage aber eher zum Schmunzeln anregen, oder fällt Euch etwas anderes zu den "Namen" Butcherazor (Gitarre, Gesang), Valak The Necrogoat (Baß), Black Sin And Damnation (Gitarre und mein persönlicher Sieger nach Punkten im bandinternen "Wettbewerb" nach dem, ähem, ulkigsten Pseudonym) und Adrameleck (Schlagzeug) ein?

Aber egal, ob jetzt »Black Sin And Damnation«, oder doch nur der Huber-Seppl für die Riffs zuständig sind, wichtig ist im Endeffekt doch nur, daß diese auch zur Wirkung kommen, und dabei ziehen sich die Brasilianer wahrlich verdammt gut aus der Affäre. Immerzu auf Brachialität konzentriert, aber dennoch zu keiner Sekunde in Richtung Chaos abdriftend, zelebrieren die Burschen ihren "angeschwärzten Todesthrash" regelrecht und laden zu einer Zeitreise ein, die von Beginn und bis zum Schlußakkord an Ehrlichkeit und Intensität kaum zu übertreffen ist und zudem mächtig Spaß bereitet. Wem die Band bereits bekannt ist, wird ohnehin wissen, worauf er sich einläßt, dem Rest sei ein simples, wie markiges "Old School As Fuck!" entgegengeschmettert, denn exakt das ist hier Programm. Irgendwo zwischen den Eckpfeilern VENOM, SODOM und POSSESSED kann man GRAVE DESECRATOR mit ruhigem Gewissen einordnen, aber auch SLAYER und SEPULTURA zu deren Anfangszeiten lassen hier immer wieder herzlich grüßen. Die rauhe Stimme von Butcherazor fügt sich ebenfalls gut ins Geschehen ein, läßt die Nummern im Endeffekt zu wahren "Rabiatperlen" gedeihen und obendrein auch verdammt gut zur Wirkung kommen, wie man auch den sehr druckvollen Endschliff von Andy Classen unbedingt lobend erwähnen muß, da Andy auf »Sign Of Doom« einmal mehr seine Kompetenz als Meister in diesem Genre unter Beweis stellen konnte.

Auch wenn GRAVE DESECRATOR den extremen Metal keineswegs neu erfinden, sollten sich alle alteingesessenen Freunde von "seinerzeit" brutalem Metal an »Sign Of Doom« erfreuen können, ganz egal ob Thrasher, Deather oder Black Metal-Freak.

http://www.gravedesecrator.com/

gravedesecrator666@gmail.com

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
GRAVE DESECRATOR im Überblick:
GRAVE DESECRATOR – Sign Of Doom (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
© 1989-2024 Underground Empire


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