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INFINITY (NL) – The Arcane Wisdom Of Shadows

BLOODRED HORIZON RECORDS/TWILIGHT

Eigenartig mutet es für mich an, daß auf der Webpräsenz dieser Truppe drei Gestalten zu sehen sind, die den aktuellen Rundling »The Arcane Wisdom Of Shadows« eingespielt haben sollen, auf der CD selbst, wie auch im Infoblättchen, allerdings nur noch Baldragon Xul (Gesang, Gitarre, Baß und Schlagzeug) und Andras (Gitarre, Gesang) gelistet sind. Gitarrist Draconis scheint sich offenbar mittlerweile vom Acker gemacht zu haben. Aber egal, ob als Trio, oder doch nur im Doppelpack, die Niederländer INFINITY haben einmal mehr ein Stück Black Metal in brachialer, blasphemischer Machart abgeliefert. Auch wenn ›Night's Blood‹ die Scheibe wohl bloß abrunden soll und diese Nummer das Werk an sich auch nur beschließt, stellen die hier gecoverten DISSECTION wohl einen der wichtigsten Einflüsse auf INFINITY dar.

Und das offensichtlich nicht nur musikalisch, sondern ebenso auch hinsichtlich der Einstellung der Herrschaften. Die Hingabe der Musik zum Black Metal ist auf ihrer Website in folgender Mitteilung manifestiert: "We live the Black Metal cult and our dedication goes far beyond music." Eine Aussage, mit der man wohl auch als nicht ganz so eingeschworener Black Metaller gut leben kann, während mir der Slogan "Black Metal is intolerance!" mehr als nur sauer aufstoßt und zumindest ich damit größte Probleme habe und mich deshalb auch klar und deutlich von der "Attitüde" dieser Band distanzieren möchte. Deshalb handeln die weiteren Zeilen auch nur noch von der Musik der Herren. Eiskalten, dem Okkultismus zugewandten Black Metal in mitunter beängstigender Machart liefern INFINITY auch auf ihrem mittlerweile vierten Langeisen ab. Handwerklich geht die Sache auch voll in Ordnung, zumal melodische Passagen, die mitunter in puristisch-akustischer Form dargeboten werden, Abwechslung in die zumeist sehr brutal vorgetragenen Uptempo-Tracks zu bringen wissen. Ansonsten dominiert die brachiale Vorgangsweise der Musiker dieses Albums. Womit wir aber auch beim eigentlichen Problem von »The Arcane Wisdom Of Shadows« angelangt wären: INFINITY machen ihre Sache zwar alles andere als schlecht, allerdings scheinen sie eine Art "Erfolgsformel" für sich entdeckt zu haben, wodurch die Tracks mit Fortdauer der Spielzeit auch zu vorhersehbar ausgefallen sind. Was zu Beginn noch erfrischend und gelungen, wenn auch schwer DISSECTION-inspiriert aus den Boxen donnert, entpuppt sich in Folge leider als immer wieder aufgewärmte Angelegenheit. Deshalb sei dem Interessenten auch der Einstieg ans Herz gelegt, um sich ein Bild vom musikalischen Werk und Wirken von INFINITY machen zu können.

Genau diesbezüglich (über ihre Einstellung und die Auffassung von Heavy Metal generell, will ich erst gar nicht diskutieren) sollten INFINITY in Zukunft verstärkt arbeiten, denn bei allem Respekt vor der an sich alles andere als üblen Vorstellung, spricht es wohl nicht unbedingt für eine Band, daß eine Coverversion als das Highlight eines Albums bezeichnet werden muß, wobei zwar die Intensität des Originals nicht ganz erreicht werden konnte, INFINITY aber sehr nahe dran sind.

http://www.infinity-blackmetal.com/

info@infinityblackmetal.com

annehmbar 7


Walter Scheurer

 
INFINITY (NL) im Überblick:
INFINITY (NL) – The Arcane Wisdom Of Shadows (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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