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KNIFE (I) – The Gloomy Side Of Things

HOT STEEL RECORDS (Import)

Coole Sache das, dachte ich mir. Wenn ein Cover schon an das Werk und Wirken von Joachim Luetke erinnert, wird wohl auch hochwertiger Stoff darin enthalten sein. Ebenso groß war meine Erwartungshaltung an KNIFE auch deshalb, weil die Band bei einem offenbar neuen Label mit dem vielversprechenden Namen HOT STEEL RECORDS unter Vertrag steht und unter einem solchen Banner kann doch nur edelster Stahl offeriert werden. Das wird aber noch ein wenig dauern, denn das Label scheint dermaßen neu zu sein, daß sich die "Webpräsenz" bislang auf die Startseite, auf der lediglich KNIFE abgebildet sind und eine sich automatische öffnende Nachricht beschränkt, sobald man die Seite besuchen will. Diesbezüglich also erstmal kein wirkliches Erfolgserlebnis für mich und auch die Darbietung von KNIFE stellt sich im Endeffekt als nicht ganz so erquickend heraus, wie das überaus gelungene Artwork vermuten hat lassen.

Die vermeintlichen Newcomer treiben zwar bereits seit gut zehn Jahren ihr Unwesen im italienischen Underground, doch von einem internationalen Durchbruch scheinen diese Burschen bisher noch recht weit entfernt zu sein. Weshalb vermag ich nicht zu beurteilen, an der musikalischen Melange an sich sollte es jedenfalls nicht liegen. Diese kommt nämlich ungemein zeitgemäß - allerdings für durchschlagenden Erfolg wohl doch ein klein wenig zu spät - aus den Boxen. An Einflüssen haben die Burschen in erster Linie die Heftigkeit von Größen wie MACHINE HEAD oder SOULFLY im Talon, wissen diese jedoch auch mit eher bedächtigeren und ruhigeren Klängen zu veredeln. Gerade dabei fällt allerdings auf, daß die Stimme von Samu Venturini doch wesentlich besser zur Geltung kommt, wenn dieser in herber Machart ins Mikro röhrt. Die ruhigeren Momente lassen zwar musikalische Abwechslung und auch Tiefgang erkennen, doch hinsichtlich des sangestechnischen Umsetzung wäre doch ein klein mehr Ausdruckskraft nötig, um auch zu überzeugen. Wesentlich besser paßt die mitunter recht dreckige, derbe Stimme von Samu zu den, teilweise stark nach Nu Metal mit dezentem Industrial-Anstrich klingenden Brachial-Passagen, die in manchen Momenten gar an SLIPKNOT und Konsorten erinnern. Die Jungs machen ihre Sache in Summe keineswegs schlecht, scheinen vor allem den Groove bereits mit der Muttermilch in sich aufgenommen zu haben und sorgen mit ihren Tracks mit Sicherheit auch für schweißtreibende Live-Shows. Das eigentliche Manko von »The Gloomy Side Of Things« - und zugleich wohl auch die Ursache für den aktuellen Status Quo der Band im Underground und eben nicht viel weiter oben auf der Erfolgsleiter - ist jenes, daß kaum unerwartete Momente oder gar Passagen zum Vorschein kommen, sondern daß uns von KNIFE in erster Linie Material angeboten wird, daß unter anderem von den genannten Referenzformationen bereits mehrfach in nicht unähnlicher Form zu hören war.

Auch wenn sich KNIFE bei jener Zielgruppe mit Sicherheit einen guten Namen erspielen können werden, fehlt den Italienern für den ganz großen Wurf vor allem eines: Eigenständigkeit!

http://myspace.com/knifeworld

knife.band@yahoo.it

annehmbar 6


Walter Scheurer

 
KNIFE (I) im Überblick:
KNIFE (I) – The Gloomy Side Of Things (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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