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NO REMORSE NO RETREAT – To Glory We Ride

IRON AGE RECORDS/CODE 7/PLASTIC HEAD MUSIC DISTRIBUTION Ltd.

Die Auswahl eines geeigneten Bandnamens dürfte nicht immer ganz einfach sein. Der Großteil an verwendbaren Namen ist offensichtlich vergeben, aber das war schon lange Jahre zuvor so, wie uns die nicht gerade seltenen Mehrfachverwendungen gelehrt haben, die ja nicht erst seit gestern mitzuverfolgen sind. Daher haben sich fünf Waliser für den etwas umständlichen, aber zumindest unverwechselbaren Namen NO REMORSE NO RETREAT entschieden, um damit ihren "Battle Metal" unters schwermetallische Volk zu schmettern.

"Battle Metal"? Ja, genau, die Burschen scheinen offenbar nicht mitbekommen haben, daß TURISAS damit seit einiger Zeit recht erfolgreich unterwegs sind, allerdings hat das Quintett mit den Finnen nicht viel gemeinsam, denn auf »To Glory We Ride« regiert viel eher die ganz alte Schule des Heavy Metal. Schon das Cover macht deutlich, was auf uns zukommt, und der erste Höreindruck in Form des fulminanten Openers ›Victory Or Valhalla‹ läßt das Herz der Bangerschaft mit Hang zu längst vergangenen Tagen sicherlich erfreut pochen. Auch wenn man den Burschen im Laufe der Spielzeit durchaus unterstellen kann, es mit einfachsten Riffs und Strukturen zu versuchen, muß man ihnen im Gegenzug sehr wohl attestieren, damit ungemein effizient zu sein. Ein dezenter Rock'n'Roll-Einschlag von Lemmy und seiner Mannschaft läßt sich ebensowenig verleugnen, wie auch eine satte Portion der simpleren Ausgabe von älteren NWoBHM-Bands. Zudem müssen - und das nicht nur aufgrund von Songtitel wie ›Warriors Call‹, ›Warrior Queen‹ oder ›Hammer Of Thor‹ und den dazugehörigen Texten - unbedingt auch MANOWAR als Inspiration erwähnt werden, auch wenn NO REMORSE NO RETREAT spieltechnisch meilenweit von DeMaio und Konsorten entfernt sind. Als größtes Manko stellt sich im Verlauf der Spielzeit aber die mangelnde Abwechslung heraus. Die Aufbauten der Songs sind nämlich zum Großteil gleich ausgefallen, das altbewährte Schema, einen Song auf einem prägnanten Riff, einem satten Midtempo-Groove und einem markigen, oft wiederholten Refrain aufzubauen, ist nahezu allen Tracks eigen und erzeugt mit Fortdauer der Spielzeit ein gewisses "Sättigungsgefühl" beim Zuhörer. Zwar nicht sehr innovativ diese Jungs, aber zumindest effektiv und vor allem durch die Bank unterhaltsam. Abwechslung kommt in erster Linie dann zum Vorschein, wenn die Burschen Folk Metal-Einflüsse mit in die Tracks integriert haben, wie in ›Pride‹, das als mächtig finnisch anmutender Viking Metal aus den Boxen kommt und ebenso für gute Laune sorgt, wie die traditionsmetallischen Schlachtgesänge von NO REMORSE NO RETREAT, die sich offenbar auch ein recht geheimnisvolles Image verpassen wollen, da die Besetzung nirgendwo zu finden ist und auch keine Bilder der Band in Umlauf zu sein scheinen.

Schlecht gemacht ist die Chose, bestimmt nicht, ob mit »To Glory We Ride« auch eine Zielgruppe erreicht werden kann, bleibt jedoch erst abzuwarten. Für Traditionsmetaller mit Hang zu Melodien dürften die Jungs zu rumpelig agieren, für die Old School-Fraktion sind NO REMORSE NO RETREAT wahrscheinlich nicht authentisch genug und für die Wikinger von heute wird das Gesamtklangbild der Truppe zu wenig einschlägiges Material innehaben.

http://www.noremorsenoretreat.com/

noremorsenoretreat@mail.com

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
NO REMORSE NO RETREAT im Überblick:
NO REMORSE NO RETREAT – To Glory We Ride (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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