UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 37 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → RAVENHEART – »Valley Of The Damned«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

RAVENHEART – Valley Of The Damned

TWILIGHT ZONE RECORDS/TWILIGHT

Ich habe keine Ahnung, ob es dieser Band bewußt ist, daß sie sowohl durch ihren Namen, als auch durch den Titel ihres Debutalbums den Zuhörer sofort in eine bestimmte Richtung lotst. Zumindest bei mir haben diese Schweizer Erinnerungen an DRAGONFORCE ausgelöst, schließlich war diese Multikultitruppe zu Beginn ihrer Karriere als DRAGONHEART aktiv und unter diesem Banner veröffentlichten diese Jungs vor Jahren ebenso ein Album mit dem Titel »Valley Of The Damned«, das ja in Folge dann auch das eigentliche Debut von DRAGONFORCE darstellte.

Allzu weit davon entfernt vom melodiösen Metal dieser, mittlerweile zur Institution gewordenen, Briten sind die Eidgenossen mit Dame an den Tasten auch gar nicht, allerdings sind es in erster Linie doch eher Bands wie FREEDOM CALL oder HAMMERFALL die für ihre Tracks Pate gestanden haben dürften. Soll heißen, anstelle von ultra-speedigem Material haben wir es in erster Linie mit eher gemäßigterem Metal in höchst melodischer, teilweise regelrecht "schunkeliger" Form zu tun. Ähnlich wie die letztgenannten Referenzformationen wissen auch RAVENHEART durch immerzu sehr fröhlich anmutende Songs zu gefallen und haben sich noch dazu von prominenten Namen wie Chris Bay (FREEDOM CALL) und Oliver Hartmann, sowie dem ehemaligen MORIFADE-Sänger Stefan Peterson aushelfen lassen.

An sich machen die Schweizer ihre Sache bereits ganz gut, kein Wunder, wenn man sich vor Augen hält, daß die Formation mittlerweile mehr als zehn Jahre aktiv ist. Ein herber Schicksalsschlag bremste diese Band jedoch in ihrer Karriere. Ihrem, viel zu früh aus dem Leben geschiedenen Bassisten Luca Lafranchi hat die Truppe zumindest ein musikalisches Denkmal gesetzt und ihm ›In Memory‹ gewidmet, der für mich die Ausnahme, jener balladesken, emotional vorgetragenen Songs darstellt, da eben diese für mich eher die Schwachstelle von RAVENHEART ausmachen. Während die hurtigeren Songs in Summe ganz gut beim Hörer ankommen und lediglich das Fehlen von Ecken und Kanten bemängelt werden muß, wodurch mitunter ein wenig der Verdacht entsteht, die Tracks wären (auch durch die sehr "geschliffen" klingende Produktion von Tommy Newton) ein wenig zu sehr glattgebügelt worden, um eventuell noch mehr an Eingängigkeit zu erlangen, ist in jenen Nummern, in denen man sich an balladeskem Material versucht, die Chose im Endeffekt sogar in die Hose gegangen. Soll heißen, beide Teile von ›Fly Away‹, und auch das, von sehr gefühlvollen und imposanten Gitarrentönen eröffnete ›Time‹ sind mit Pathos überladen und machen den Eindruck, die Eidgenossen wären geradezu in die Kitschkiste geplumpst. Dadurch offerieren RAVENHEART dabei in erster Linie verdächtig nach Schlager klingendes, musikgewordenes "Schmalz", das den durchaus positiven Gesamteindruck schmälert.

Deshalb bleiben RAVENHEART leider nicht ausschließlich positiv in Erinnerung, auch wenn vor allem die Arrangements, und der wahrlich beeindruckende Einsatz von Chorgesängen als gelungen kommentiert werden müssen und sich dadurch einige Tracks getrost mit den genannten Referenzformationen messen lassen können. Um international durchzustarten gibt es also noch reichlich zu tun für diese Band, die ziemlich klar definierte Zielgruppe sollte »Valley Of The Damned« aber dennoch ins Herz schließen.

http://www.ravenheart.ch/

roger@ravenheart.ch

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
RAVENHEART im Überblick:
RAVENHEART – Valley Of The Damned (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
RAVENHEART – News vom 03.02.2009
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here