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PUNCHERS PLANT – State Of Fear

R'n'D/BSC MUSIC/ROUGH TRADE

Die Bio dieser Burschen aus München verrät, daß sie zu Beginn ihrer Karriere, Songs von PENNYWISE und NOFX zu covern versuchten und in weiterer Folge begannen, eigene Tracks zu komponieren. Der Einfluß der genannten Formationen scheint noch immer mächtig zu sein, denn »State Of Fear«, dem ersten Langeisen von PUNCHERS PLANT, ist dieser deutlich anzuhören.

Eine Melange aus Hardcore der melodischen Variante und Punkrock in nicht minder melodiebetonter Version ist es demnach, den uns die Jungs in ihren 13 Songs anzubieten haben. Nicht minder "stilsicher" zeigen sich die Jungs auch hinsichtlich ihrer Attitüde und der Umsetzung ihrer Songs. So haben sie neben den genreüblichen kritischen Texten und den mitunter fast schon unverschämt eingängigen Melodien auch in Sachen Artwork offenbar eine Auge auf die Credibility gehabt, bevor man das Album in die Läden gestellt hat. Diesbezüglich ist euer Vorhaben gelungen Jungs, alle Achtung!

Um sich von den unzähligen weiteren Formationen in diesem Genre zu unterscheiden, haben PUNCHERS PLANT aber weitere Ingredienzien, die an sich nicht unbedingt üblich für derlei Bands sind, in ihren Sound integriert. Zum einen lassen die Burschen ihre Klampfen amtlich dröhnen und den Sound regieren, und das auf sehr imposante Version. So manche "Metal"-Band könnte auf ein solch' tragendes Element stolz sein, durch welches auch »State Of Fear« belebt werden konnte. Weiters geben die Jungs aber auch verdammt leise Töne von sich, wie beispielsweise in ›Of Trains And Wishes‹, das von Akustikgitarren getragen wird und durch die Verwendung von Streichinstrumenten zusätzlich an Tiefe gewinnen konnte. Aber alles ist dennoch nicht im "grünen" Bereich. Mitunter scheint sich ein wenig Routine beim Songwriting eingeschlichen zu haben, weshalb sich manche Passagen (vor allem gegen Ende hin) streckenweise ähneln. Diesbezüglich sollte man beim nächsten Mal eventuell überdenken, die Anzahl der Songs zu reduzieren, um nicht Gefahr zu laufen, daß beim Hörer vorschnell ein Sättigungsgefühl eintritt. Noch mehr Handlungsbedarf besteht jedoch beim Gesang. Aufgrund seiner jugendlichen Unreife verstehe ich zwar, daß sich die Gesangstimme von Philip erst so richtig entwickeln muß, damit PUNCHERS PLANT auch international reüssieren könnten, seine Leistung auf »State Of Fear« kann aber dennoch nicht als das "Gelbe vom Ei" bezeichnet werden.

Vor allem dann, wenn die Band mit mächtigen Backing Vocals auffährt, wirkt der Bursche an der Front regelrecht verloren. "Scheiß' di nix, Bua", fällt mir dazu konkret ein. Die Melodik der Tracks wird wohl auch bei aggressiverem Gesang nicht verlorengehen. Bei einer dermaßen braven, wenn auch soliden, Darbietung wie Deiner, besteht leider die Gefahr, daß Dich Deine Mitstreiter glatt an die Wand spielen, und das sollte es ja auch nicht sein.

http://www.punchers-plant.de/

info@punchers-plant.de

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
PUNCHERS PLANT im Überblick:
PUNCHERS PLANT – State Of Fear (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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