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  UE-Home → History → Online Empire 37 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → LAHMIA – »Forget Every Sunrise«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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LAHMIA

Forget Every Sunrise

(5-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Als Gothic Metal-Formation wurden LAHMIA im Jahr 2001 in Rom gegründet, doch von der damals eingeschlagenen Richtung ist in den aktuellen Kompositionen dieses Quintetts nicht mehr allzu viel übriggeblieben. In den letzten sechs Jahren wurde die Liebe der Musiker zu heftigeren Klängen offenbar immer stärker und schon auf ihrem ersten Demo »An Eternal Memory« waren, nach Angaben der Band, Elemente anderer Genres auszumachen, die zum Einsatz kamen.

Ihr aktueller Rundling »Forget Every Sunrise« weiß mit sehr variantenreichen Metal-Klängen aufzuwarten, die allesamt zu einer homogenen und effektiven Melange verquickt werden konnten. Schon im Opener ›Nightfall‹, der als Basis melodischen Death Metal in moderner Machart zu bieten hat, wissen die Jungs Passagen einzuflechten, deren Intensität und Melancholie auch von Größen wie SENTENCED stammen könnten. Die Gitarren riffen zwar in erster Linie in feiner Göteborg-Machart, aber durch die genannten zusätzlichen Einschübe gewinnt dieser Track an Eigenständigkeit und Wiederkennungswert. Nicht nur durch die Stimme von Francesco Amerise, die hier eine gewisse Ähnlichkeit zu jener von Michael Stanne aufweist, fallen mir am ehesten DARK TRANQUILLITY als Vergleich ein, auch die Strukturierung läßt an diese Schweden denken. ›Grinding Dreams‹ wird dann von schleppenden, sich gen Doom verbeugenden Black Metal-Klängen eröffnet, ehe die Band auch hier mächtig Fahrt aufnimmt und abermals unter Beweis stellt, daß es scheinbar spielerisch mühelos möglich ist, unterschiedlichste Stile zu kombinieren ohne den berüchtigten "roten Faden" zu verlieren. Ein ebenso schleppender Mittelteil versprüht dann zusätzlich atmosphärische Eiseskälte, ehe uns gegen Ende hin sogar noch groovige Passagen aufgetischt werden. Abwechslungsreichtum hoch drei ist hier angesagt! Lediglich mit akustischen Gitarren, sehr ruhig, ja fast verträumt, steigen die Italiener in ›Glass Eyed Child‹ ein, einer Nummer, die in Folge ebenso zu einem massiven Stück Metal in variabler Machart wird, auch wenn hier die extreme tiefe Stimme von Francesco nicht ganz zur an sich eher melodischen Gesamtausführung paßt. Daß der Kerl sehr wohl auch "normal" kraftvoll singen kann, stellt er im treibenden Headbanger ›Game Of Sacrifice‹ unter Beweis. Hier lassen uns LAHMIA ein wahres Schmuckstück metallischer Tonkunst zu Ohren kommen. Melodic, Death und Thrash Metal zeigen sich in trauter Eintracht und kommen dabei allesamt gut zur Geltung. Im Rausschmiß ›The Last Dance‹ kommt die ursprüngliche Intention der Burschen gotischen Metal zum besten zu geben, erstmals verstärkt zum Vorschein, und zwar nicht nur in kurzen Ansätzen, sondern beinahe tonangebend. Dieser Track vereint frühes Göteborg-Riffing mit SENTENCED'scher Dramatik in atmosphärisch dichter Kälte. Gänsehaut pur ist hier angesagt, und nicht nur deshalb sollte sich die Konkurrenz warm anziehen, wenn der Name LAHMIA fällt.

http://www.lahmia.com/

Welcome To Gothic-borg


Walter Scheurer

 
LAHMIA im Überblick:
LAHMIA – Forget Every Sunrise (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 37)
LAHMIA – Into The Abyss (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 51)
LAHMIA – News vom 05.10.2011
LAHMIA – News vom 18.02.2016
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