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PHONOONE

Born Too Late

(8-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Beim Plattentitel »Born Too Late« denke ich logischerweise zunächst einmal an SAINT VITUS, doch mit jener herrlichen Langsamkeit haben PHONOONE von der Insel Rügen nichts am Hut. Allerdings wissen die vier Jungs sehr wohl, den Sound jener Phase der Rockmusik zu intonieren, der wohl zumindest teilweise auch die Herren in Diensten des "Heiligen Vitus" einst inspiriert hat. Acht Songs haben die vier, zumindest dem Augenschein nach noch recht jungen, Burschen von PHONOONE auf ihrem aktuellen Silberteller verewigt. Nach ihrer ersten EP »Rock'n'Roll Deluxe« konnte sich die Band offenbar zumindest konzerttechnisch bereits einen ganz guten Ruf in der Heimat erspielen, kein Wunder, denn ihr zeitloser klassischer, harter Rock ist definitiv für die Bühnen dieser Welt erschaffen worden. Aber auch auf Tonkonserve wissen die Gitarrenklänge von Steffen Dißmann in Kombination mit der herrlich wabernden Hammondorgel von Christian Kowalewski mächtig zu beeindrucken. Zudem hat Steffen auch die für derlei Sounds entsprechend dreckig klingende Stimme und läßt damit den, zu keiner Sekunde antiquiert aus den Boxen dröhnenden Mix zu einer sehr homogenen Melange gedeihen. Elemente der Urzeit des Hard Rocks und jene Klänge, für die Bands wie die ganz alten URIAH HEEP oder DEEP PURPLE als "Dinosaurier" der Szene bezeichnet werden, stellen die Basis von »Born Too Late« dar, vereinzelte Einsprengsel von LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH runden das Bild ab.

Mitunter haben sich auch noch Elemente aus dem Blues und dem Krautrock eingeschlichen, auf deren Basis sich live mit Sicherheit spontane, geniale und endlose Jams gestalten lassen.

Kurz gesagt, PHONO ONE lassen uns mit »Born Too Late« die Frühzeit des harten Rocks auf hervorragende Weise zu Ohren kommen, ohne dabei in irgendeiner Weise gekünstelt "retro" zu klingen. Allerdings muß ich gestehen, daß nur eine Vinyl-Version dieses Albums den ultimativen Kick geben kann, diese CD ist zwar okay, kann aber in Sachen Authentizität natürlich nicht mithalten.

Nee, Jungs, von »Born Too Late« kann bei euch definitiv keine Rede sein, viel eher laßt Ihr andere Zeitgenossen mit Eurer Mucke verdammt alt aussehen, auch wenn diese dieselben Roots zu haben scheinen, oder zumindest es vorgeben.

http://www.phonoone.de/

Never too late to Rock!


Walter Scheurer

 
PHONOONE im Überblick:
PHONOONE – Born Too Late (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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