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SILENCE (I, Mailand)

Lord Of Mercy

(11-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Auch auf die Gefahr hin, hier eventuell einige potentielle Interessenten eher abzuschrecken, sei dennoch bereits eingangs erwähnt, daß es sich bei THE SILENCE um eine Band aus Italien, genauer gesagt aus Mailand handelt, die sich noch dazu dem melodiösen Metal verschrieben hat. Das Quartett startet, zumindest in unseren Breitengraden, demnach mit einem gewissen Handicap und das völlig zu Unrecht. Die Burschen, die bereits seit Beginn dieses Jahrtausends unterwegs sind und auch schon mit den zwei Demos »Full Of Silence« (2001) und »Call My Name« (2002) in Erscheinung getreten sind, haben nun ihr erstes Langeisen am Start, das insgesamt zehn Songs, zu denen auch die Tracks der beiden Demos zu zählen sind, als Inhalt hat.

Die Jungs scheinen sich auf pfiffige und wohldurchdachte, ab und an dezent progressiv anmutende, ebenso aber auch teilweise im traditionellen Hard Rock verwurzelte, immerzu aber zwingend gen Gehörgänge abzielende Mucke spezialisiert zu haben und sind obendrein - um das gängige Klischee von "Italo-Metallern" hierfür außer Gefecht zu setzen - völlig kitschfrei unterwegs. Zudem schaffen es THE SILENCE problemlos und in allen Tempo- und Heftigkeitsvarianten, die vom heftigen Doublebass-Banger, über gepflegtes Midtempo bis hin zu sehr gefühlvollen Tönen reichen, den Zuhörer in den Bann zu ziehen. Natürlich gelingt es THE SILENCE nicht, etwaige Innovationen in ihre Songs einzubringen, aber stattdessen gibt immerhin ausschließlich Ohrwürmer zu hören und eine immense Spielfreude festzustellen. Nicht ganz unschuldig am Gelingen von ›Lord Of Mercy‹ ist auch Sänger Alessandro Schettino, der sowohl im ANGRA-lastigen Opener ›Way Of Silence‹, aber auch in dem, mit reichlich Hard Rock-Flair ausgestatteten ›Night Singer‹ eine verdammt gute Figur abgibt. Aber auch beim, zumindest eingangs, fast als Jon Oliva-Gedächtnis-Pianonummer zu bezeichnenden ›Witch‹, oder eher "norddeutsch"-inspirierten Melodic Metal-Nummern, wie dem Titelsong, oder ›Raining My Eyes‹ vermag Alessandro, mit seinem immerzu fröhlich anmutendem Organ zu gefallen. Sein charmanter Akzent kommt ihm dabei obendrein noch zur Hilfe, Natürlichkeit kann man eben nicht anders erzeugen und genau diese kommt hier sehr gut zur Geltung. Das etwas schleppende ›In Thy Embrace‹, das bereits auf beiden Demos zum Einsatz gekommen ist und der Prog-Power-Doppeldecker ›Terra Libera‹ und ›Wings Of Destiny‹ weisen zudem auf eine gewisse Vorliebe für Truppen wie SYMPHONY X hin und runden das abwechslungsreiche und kurzweilige Programm der Italiener vorzüglich ab.

Da sich die Jungs in ihrer Heimat sehr häufig die Ehre auf den Bühnen geben, sollte es auch durchaus denkbar sein, THE SILENCE hierzulande erleben zu dürfen. Dabei ist eines ganz sicher: "Silence" werden THE SILENCE keine verbreiten, vielmehr werden sie mit ihrer locker-lässigen Art aufzurocken auch hier spielend Fans finden können.

http://www.wayofsilence.com/

matteo.businaro@gmail.com

keine Stille


Walter Scheurer

 
SILENCE (I, Mailand) im Überblick:
SILENCE (I, Mailand) – Lord Of Mercy (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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