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FOUNTAIN OF YOUTH

Blind Faith

(4-Song-CD: Preis unbekannt)

Erfreulich, daß sich auch ganz junge Musiker wie FOUNTAIN OF YOUTH, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen dieses Albums allesamt noch im Teenageralter gewesen sind, an Idolen orientieren, von denen man annehmen könnte, daß diese an sich eher für wesentlich älterer Semester aufspielen. Soll heißen, hier ist weniger von "Jugend forsch(t)" die Rede, sondern vielmehr von "Jugend proggt" und das mit Schmackes.

Das aus dem süddeutschen Raum stammende Quartett beruft sich als Referenz zwar in erster Linie auf DREAM THEATER, doch meiner Meinung nach klingt der in Summe schon recht eigenständige ProgRock dieser Jungs, die sich bereits mehrfach bei Talent- und Nachwuchswettbewerben etablieren konnten, viel eher von weniger metallisch agierenden Truppen inspiriert.

Zwar lassen es FOUNTAIN OF YOUTH mitunter gitarrentechnisch durchaus knallen, wie das Riff im eingängigen Opener ›Back From Reality‹ beweist, doch zumeist ist das feine und virtuose Keyboardspiel von Johannes Helsberg der Gitarre von Sänger Joschka Metzinger gleichgestellt. In ›Wake Of The Dead‹ beeindruckt das Quartett mit eben jener "Pattstellung", die komplexen, aber dennoch harmonischen Strukturen der Instrumentalpassagen lassen keineswegs auf die Jugend dieser Burschen schließen, und von den Arrangements her darf man gar entfernt an RUSH denken. Auch was den relativ hohen Gesang von Joschka betrifft, gibt es im Verlauf der (leider nur) vier Songs dieser EP kaum etwas zu meckern, dieser Knabe weiß, wie man derlei Kompositionen zu veredeln hat und agiert obendrein dezent, aber dennoch prägend. Die balladesken Momente in ›Fountain Of Love‹ sind zwar ein klein wenig schwülstig geraten, doch die abschließende reinrassige Prog-Nummer ›Inner Genius‹, in der FOUNTAIN OF YOUTH der Spagat zwischen typisch englischem Prog und großen Namen aus Amerika gelungen ist, macht mehr als nur verlorenen Boden gut. Vielmehr darf man diesen Track fast als "Eintrittskarte" von FOUNTAIN OF YOUTH in das Konzert vermeintlich größerer Namen in diesem Genre verstehen. Hier machen die Burschen definitiv alles richtig.

Man darf auf die weitere Entwicklung dieser Jungs gespannt sein, auf geeignete Businesspartner brauchen FOUNTAIN OF YOUTH aufgrund dieser Vorstellung wohl nicht lange zu warten.

http://www.foy.de.vu/

blood-brothers@t-online.de

Jugend proggt


Walter Scheurer

 
FOUNTAIN OF YOUTH im Überblick:
FOUNTAIN OF YOUTH – Blind Faith (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 35)
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