PRISMA (CH) – Collusion
PÄNGG
Gemäß eigenen Angaben versteht sich das Quartett PRISMA als progressive Rockband, ist jedoch immerzu darauf erpicht, einem ständigen Weiterentwicklungsprozeß zu unterliegen, und die Ideen aller Bandmitglieder auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Klingt nicht nur auf dem Papier sehr verheißungsvoll, sondern ist es, zumindest was »Collusion«, das erste Langeisen dieser Eidgenossen, betrifft, auch in der Tat geworden. Insgesamt zwölf Kompositionen haben die Herren abgeliefert, die vor vielschichtigen Ideen nur so strotzen. In Summe haben PRISMA eine ungemein entspannte Atmosphäre entstehen lassen und trotz mannigfaltiger Vortragsweise lassen sich hier kaum Solo-Läufe feststellen. Vielmehr scheint der Wunsch nach kollektivem Auftreten hier in Musik umgesetzt worden zu sein, auch wenn trotz unverkennbarer Eigenständigkeit die Idole mit Namen TOOL hier nicht von der Hand zu weisen sind.
Vor allem die immerzu prägnante und locker-lässig anmutende Rhythmik, basierend auf dem zwingenden Spiel von Bassist Marc Müllhaupt erinnert mich mehr als nur einmal an die Amis, aber auch die Ausdrucksstärke von Sänger Michael Luginbuehl weist internationales Format auf. Allerdings versucht der Knabe nicht, Maynard Keenan zu imitieren, sondern beeindruckt mit seiner natürlichen Stimme und das über die gesamte Spielzeit und mit immenser Intensität. Durch Streicher, die sich die Jungs als Verstärkung vom Opernhaus Zürich geholt haben, konnten die Arrangements zudem noch ein wenig dichter gestaltet werden, der rundum gelungene, warme und atmosphärisch ansprechende Sound rundet ein positives Gesamtbild ab, durch welches PRISMA zu einem Geheimtip für die Prog-Abteilung werden sollten.
beeindruckend | 13 |
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