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OBLIVION 999

Illusions Painted For Me Alone

(13-Song-CD-R: € 13,-)

Ganz so allein, wie die Burschen es offenbar befürchten, werden sie mit dieser musikgewordenen Illusion wohl nicht sein. Viel eher könnte es die aus dem Raum Modena stammende Truppe mit ihrer sehr zeitgemäßen, wenn auch ungemein heftigen und harschen Melange sogar schaffen, zahlreiche Fans anzusprechen.

Der eigenwillige Titel kann durch das "Quasi-Konzepts" erklärt werden, das diesem Album zugrundeliegt. Auch wenn die Band explizit darauf hinweist, daß wir es mit keinem Konzeptalbum im eigentlichen Sinne zu tun hätten, lassen die allesamt in der "Ich-Form" abgefaßten Texte sehr wohl direkte Zusammenhänge erkennen. Egal, denn OBLIVION 999 ist es auf jeden Fall gelungen, die Lyrics perfekt musikalisch zu "untermalen", und das mit voller Breitseite. Die Basis des musikalischen Schaffens dieser Formation ist nämlich ganz klar der herbe Death Metal, dieser kommt jedoch mit massiver Thrash Metal-Schlagseite aus den Boxen. Das Quintett, das hierzulande wohl noch gänzlich unbekannt sein dürfte - was kein Wunder ist, schließlich existiert auch bloß ein einziges Demo mit dem Titel »Paths Of Denial« aus dem Jahr 2001 und auch an der Live-Front gab es bisher überregional noch kaum nennenswerte Erfolge zu verbuchen - kommt mit diesem Debut auf jeden Fall sehr ambitioniert daher. Das Album wirkt nämlich nicht nur für eine Eigenproduktion überaus professionell produziert, und auch das dicke Booklet braucht sich hinsichtlich der Gestaltung nicht vor großen Namen zu verstecken.

Aber auch "nur" mit Musik alleine wissen diese Jungs zu beeindrucken, denn die Italos kredenzen uns messerscharfe Riffs in brachialer Manier, lassen desöfteren auch die Rhythmusabteilung mit fetten Grooves in den Vordergrund treten und haben zudem ein feines Gespür für Melodien und Hooks. Egal, welche ihrer Inspirationsquellen (vornehmlich schwedischer oder US-amerikanischer Art) die Jungs in den Tracks vorrangig durchklingen lassen, die Nummern sind allesamt gutstrukturiert und lassen trotz aller Heftigkeit eingängige Passagen nicht vermissen. Alles bestens also?

Nein, leider nicht. Der Gesang von Stefano Crotti kann das Niveau seiner Mitstreiter an den Instrumenten leider nicht wirklich halten, sein Gebelle ist in Summe zu eindimensional und in den mit klarer Stimme intonierten "Flüsterpassagen" wirkt die Sache lediglich penetrant und "sudernd". Würde Stefano ähnlich abwechslungsreiche und imposante Arbeit verrichten wie seine Kumpels, wäre hier wirklich alles im Lot, so aber bleibt ein »Illusions Painted For Me Alone« als Album mit einem immensen sangestechnischen Manko in Erinnerung, der mitunter auch noch die hervorragend agierenden Instrumentalisten in den Hintergrund drängt. Schade drum, denn da wäre wesentlich mehr herauszuholen gewesen.

http://www.oblivion999.com/

info@oblivion999.com

mit Sängerproblem


Walter Scheurer

 
OBLIVION 999 im Überblick:
OBLIVION 999 – Illusions Painted For Me Alone (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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