VIRGIN STEELE – Noble Savage
VIRGIN STEELE – Age Of Consent
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Jack Starr, mit dem sich VIRGIN STEELE vor einigen Jahren um die Rechte zur Wiederveröffentlichung der ersten beiden Bandalben gestritten hatten, mag es nicht gerne hören, aber nach seinem Ausstieg erblühte die Band zu ihrem vollen Glanz: »Noble Savage« von 1986 ist eines der unbestrittenen Meisterwerke des powervollen, melodischen, leicht epischen US-Metals, ein Album, dessen Glorie alle Zeiten überdauern wird. Auch heute noch ist es ein erhebendes Erlebnis, »Noble Savage« anzuhören, bei dem man von der Erhabenheit der Platte einfach berührt werden muß.
Auch der streckenweise ein wenig rockiger gehaltene Nachfolger »Age Of Consent« ist ein überragendes Album, das allerdings längst nicht so lückenlos grandios wie »Noble Savage« ausgefallen ist. Dennoch sind ›The Burning Of Rome (Cry For Pompei)‹, ›Tragedy‹, ›Lion In Winter‹, ›We Are Eternal‹, ›Chains Of Fire‹, ›Cry Forever‹ und ›On The Wings Of The Night‹ zu den besten Songs der VIRGIN STEELE-Geschichte zu zählen, deren Level die Band später nur ganz selten hat halten können.
Auch wenn VIRGIN STEELE das damalige Niveau sicherlich nie wieder erreichen werden, wollen wir doch mal hoffen, daß sich die Band nach dem schwachen »Visions Of Eden«-Album und dem Fiasko beim "Keep It True" wieder fängt. Vielleicht helfen diese Re-Releases ja, daß die Band ihre Stärken wiederentdeckt!
Die beiden Wiederveröffentlichungen entsprechen in Sachen Bonusmaterial (leider auch inklusive der Umstellung der Songreihenfolge und dem Dazwischenfügen der Bonusnummern bei »Age Of Consent«, was die Platte leider völlig zerhackt!) jenen Version, die NOISE RECORDS 1997 veröffentlicht hatte, allerdings hat man heuer nochmal je zwei Songs hinzugefügt (zwei alternative Mixe bei »Noble Savage« und das PRIEST-Cover ›Screaming For Vengeance‹ sowie die unveröffentlichte, aber leider recht belanglose Eigenkomposition ›The Curse‹ bei »Age Of Consent«).
Zusätzlich gibt es neue umfangreiche Booklets mit vielen Photos (nette Fellschühchen, Herr DeFeis...), die allerdings teilweise garantiert nicht aus jenen Tagen stammen, in denen die Platten entstanden sind. Warum man allerdings das perfekt passende »Noble Savage«-Cover, das der Platte den treffsicheren optischen Rahmen gab, gegen ein viel zu dunkles Bandphoto ausgetauscht hat, ist mir ein völliges Rätsel...