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CELESTIAL BLOODSHED – Cursed, Scarred And Forever Possessed

DEBEMUR MORTI/MYSTIC ARTS (Import)

Schon auf den ersten Blick wird offenkundig, daß sich das norwegische Trio CELESTIAL BLOODSHED der alten Schule des Black Metal verschrieben hat. Nicht nur die Bandphotos und das Artwork ihres ersten Longplayers machen das klar und deutlich, auch die Aufteilung der sieben darauf enthaltenen Tracks in A- und B-Seite sprechen die Sprache des "Altertums". Nach einem etwas überlangen und in Summe betrachtet weniger atmosphärisch, als eher verstörend wirkenden Intros gehen die Jungs aus Trondheim im anschließenden Titeltrack aber sehr überraschend und mächtig in die Vollen. Aber, von wegen, Raserei und ultra-hurtiges Schwarzwurzel-Gebretter! Langsam und zähflüssig beginnt diese Nummer, bedrohlich finstere Riffmäntel bereiten hier die düstere Atmosphäre, die in Folge durch das sich steigernde Tempo, die brachiale Art und Weise mit der CELESTIAL BLOODSHED ihre Mucke offenbaren und nicht zuletzt durch den garstigen Gesang von Frontmann Steingrim Torson zu einem grobschlächtigen, aber dennoch melodischen und gar nicht einmal so unterkühlten Schwarzmetallkleinod gedeiht. Vor allem die langsamere Gangart läßt diesen Track zu einer wahrlich beängstigenden Komposition gedeihen, an deren Intensität die Jungs aber in Folge jedoch nicht mehr herankommen. Im Gegensatz zu zahlreichen Wettbewerbern hat Steingrim seinen Gesang in eher tiefergelegten Regionen angesiedelt, sprich, er vermeidet es, den angewiderten Keifer zu mimen und offenbart uns seine natürliche, bedrohliche und rauhe Stimme, die der Band in ihrer Vortragsweise sehr entgegenkommt. Auch in den rabiaten, in MAYHEM-Art strukturierten Black Metal-Rabiatperlen paßt die Stimme ganz gut und verschafft CELESTIAL BLOODSHED zudem ein gesundes Maß an Eigenständigkeit. Durch das ansonsten genre-typisch hohe Tempo lassen die Burschen allerdings zwischenzeitlich ein wenig von der genannten Intensität und Eigenständigkeit vermissen, da es über weite Strecken der Spielzeit doch eher typisch flirrend unterkühlt und keineswegs dermaßen angenehm "herzerwärmend" kalt zur Sache geht. Deshalb vermag auch erst der nach der Titelnummer zweite Longtrack ›All Praise To Thee‹ richtig beeindruckend aus den Boxen zu dröhnen. Nach wieselflinkem Beginn drosseln die Norweger hier abermals geschickt das Tempo und lassen zudem sogar experimentelle, düstere soundtrack-verdächtige und ungemein bedrohliche Klänge hören. Hier ist erneut "Polaratmosphäre" in unglaublicher Dichte und von höchster Intensität entstanden.

Frostige Klänge in nicht ganz alltäglicher Machart sind es also, die CELESTIAL BLOODSHED auf diesem Album zu offenbaren haben, wobei die Trademarks des Genres aber in Summe dennoch vorhanden geblieben sind und die Truppe sich mit diesem Album den Anhängern des blasphemisch intonierten, pechschwarzen Metals regelrecht aufdrängt.

http://home.no/mittrike/

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
CELESTIAL BLOODSHED im Überblick:
CELESTIAL BLOODSHED – Cursed, Scarred And Forever Possessed (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 35)
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