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BOLTDOWN – Omnicide

DARK BALANCE RECORDS (Import)

Schier ungeheure Aggression regiert das Bild auf »Omnicide«, dem Debut der Briten von BOLTDOWN. Die erst vor gut zwei Jahren ins Leben gerufenen Formation hat sich mit Haut und Haar dem deftigen Metal verschreiben, wobei man den Stil der Inselbuben grob zwischen den Eckpfeilern MACHINE HEAD, PANTERA, FEAR FACTORY und grobschlächtigem, aber modernem Death Metal einordnen kann.

Vor allem das durch die Bank drückende Riffing von Dan Wilson und seinem auch singenden (oder besser gesagt brüllenden) Kompagnon Leigh Final überfährt den Zuhörer im Stil einer Dampfwalze. Auf technische Finessen an den Gitarren, für die man am ehesten das Frühwerk von MEGADETH als Vergleich heranziehen kann, wird aber dennoch nicht verzichtet. Daß sich in Anbetracht solcher, über die meiste Zeit brachialer Klänge an den Saiteninstrumenten logischerweise auch die Rhythmusabteilung nicht gerade mit feinstrukturierten Exponaten situierter Klangeskunst zufriedengeben wird, sollte auch klar sein. Aus diesem Grund verstehen es Bassist Richard Ryder und Schlagzeuger Ant Smith perfekt, sich ins Geschehen einbringen und breiten einen monströsen, extrem tighten Sound-Teppich aus, über dem dann ihre klampfenden Kumpels die Saiten quälen.

Anstatt durchgehend auf brutal zu machen, kredenzenden uns BOLTDOWN im Laufe der Spielzeit immer wieder Überraschungsmomente, die auch für Abwechslung sorgen. ›Beyond All Reason‹ beispielsweise verfügt über einen fast stadiontauglichen Refrain, der aber verdammt gut ins aggressive Gefüge paßt. Mit ›Solitude‹ haben die Jungs zudem ein fast balladeskes Instrumental am Start, in dem sie beweisen, daß sie sehr wohl auch feinfühlige Klänge zu spielen imstande sind.

Weiters haben die Herrschaften mit ›The Last Chapter‹ einen scheinbar für »Seasons In The Abyss« geschriebenen und irgendwo verschwundenen Track in petto, der als Abschluß der Scheibe noch einmal das Genick des Zuhörer auf die Probe stellt. Damit beenden BOLTDOWN ihre formidable Einstandsvorstellung, an der nur der mitunter zu monotone und eindimensionale "Gesang" zu wünschen übrig läßt.

http://www.boltdownmusic.com/

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
BOLTDOWN im Überblick:
BOLTDOWN – Omnicide (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 35)
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