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LOWER HELL

Asphxia

(7-Song-CD-R: € 9,- plus Porto & Verpackung)

Auch wenn man zunächst aufgrund des Bandnamens, durch den Schriftzug und auch wegen des Covers eher etwas Stoner Rock/Doom-mäßiges erwarten könnte, läßt die Manifestierung des von der Band vorgegeben Stils "Melodic Death Metal" nicht lange auf sich warten. Nach einem stilistisch neutralen Intro geht es mit ›Alchemy Academy‹ dermaßen los, daß man der Meinung sein könnte, ein irgendwo in Göteborg vergessengeglaubtes Demo zu hören, das aus unerklärlichen Gründen plötzlich an die Öffentlichkeit getreten ist. Aber nicht irgendeines, sondern ein solches, das den "Verursachern" sofort einen Deal an Land einbringen müßte, schließlich hat besagte Nummer alles, was man von hochwertigem, melodischem Death Metal erwartet. Verantwortlich für dieses herrliche Stück Metal sind die süddeutschen LOWER HELL, die einst im Jahre 2004 unter dem Namen LIES BEHIND THE SMILE das Unternehmen starteten. Nach ersten Gehversuchen in der Szene durch Samplerbeiträge folgte auch noch in diesem Stadium die Feuertaufe auf der Bühne, und so konnten die Musiker schon damals erste Live-Erfahrung sammeln. Ebenso mußte die Band in jener Zeit aber auch die für junge Formationen obligatorischen Umbesetzungen in Kauf nehmen. Zunächst war die Truppe noch als Quartett unterwegs, doch im Laufe der Zeit wurde mit "Bloodlust Joe" ein Bassist ins Gefüge integriert, damit sich Sven Busam fortan nur noch um die Gesangsbeiträge zu kümmern brauchte. Eine im Endeffekt gute Entscheidung, wie anhand des vorliegenden Silberlings nachzuvollziehen ist. Da der ursprüngliche Bandname aber nicht mehr wirklich zum Stil der Band paßte, nennt sich der Fünfer, der sich mit Haut und Haar dem schwedischen Melodic Death Metal verschrieben hat, nun also LOWER HELL. Der Titeltrack bestärkt mich in dieser Meinung, daß es die Band nicht abstreiten kann, auch vom Thrash Metal in traditioneller Form beeinflußt worden zu sein. Das zunächst von sphärischen Akustikgitarren getragene ›Lip Gloss‹ läßt dann hinsichtlich des Hitpotentials an die momentan angesagten Größen des Melodic Death Metal denken, und noch ehe man sich händeringend nach der Repeat-Taste umsehen kann, folgt mit dem Brecher ›Don't Let Me Down‹ ein weiterer Hammer vor dem Herrn. Tun wird auch mit Sicherheit nicht Jungs, viel eher knien wir ehrfürchtig vor den Boxen, das muß uns sehr wohl erlaubt sein, denn auch das getragen eingeleitete ›Beloved Murder‹, das in Folge zu einem monströsen Groover gedeiht, animiert dazu. Zur Beruhigung der Gemüter gibt es zum Abschluß dann dezent balladesken Stoff in Form des Beginns von ›To Your Ash‹. Diese Nummer kommt zunächst gefühlvoll und tiefschürfend daher, ehe die Jungs aber erneut Fahrt aufnehmen und noch einmal beweisen, daß sie auch mit derlei, in Summe dennoch eher dezenten Klängen, die zwar nicht unbedingt ins Gesamtkonzept zu passen scheinen, aber dennoch als gelungen zu bezeichnen sind, überzeugen können.

Melodischer Death Metal, der schwedisch klingt und verdammt gelungen ist, muß nicht zwingend aus dem Drei-Kronen-Land kommen, wie LOWER HELL eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.

http://www.lowerhell.de/

contact@lowerhell.de

schwäbische Schweden


Walter Scheurer

 
LOWER HELL im Überblick:
LOWER HELL – Asphxia (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 35)
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