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MINSK SECURITY – Rebornation

QUAM LIBET RECORDS (Import)

Ein sehr gelungenes Cover, das düstere Endzeitstimmung verbreitet, ziert »Rebornation«, das aktuelle Album der Schweizer MINSK SECURITY. Gegründet im Jahr 2002, und zu Beginn, wie fast üblich, als Covertruppe unterwegs, sollte es jedoch nicht allzu lange dauern, ehe die Jungs beschlossen, auch mit selbstkomponierten Songs aufzuwarten.

Nach einigen Umbesetzungen folgten im Jahre 2005 erste Aufnahmen, und »S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K.«, wie jenes erste Album getauft wurde, erschien noch sogar kurz vor dem Jahreswechsel. Allerdings war dennoch nicht alles im "grünen" Bereich, speziell am Baß gab es kein "Stammleiberl", und so wechselten die Bassisten bei MINSK SECURITY fast in SPINAL TAP-Manier. Mit Marc Reichen gesellte sich zu Beginn des letzten Jahres dann ein neuer Sänger zur Band, da sein Vorgänger nicht mehr die Motivation aufbringen konnte, um seine Kollegen bei MINSK SECURITY weiterhin in der nötigen Art und Weise zu unterstützen.

In dieser Besetzung ging es dann ins bandeigene Aufnahmestudio, um endlich mit einem weiteren Album aus dem Kreuz kommen zu können, was nun schlußendlich mit »Rebornation« auch gelingen konnte. Vom eingangs erwähnten Cover, das ein Gemälde mit dem Titel "Und leise legt sich der Hauch des Abends" von einem Künstler namens Simon Polomski ziert, künstlerisch wertvoll und anspruchsvoll in Szene gesetzt, vermag die Band ihre Musik ebenso amtlich umzusetzen und zu präsentieren. Das Herzblut, das die Formation in »Rebornation« gesteckt hat, würde wohl so manches Flußbett zum Überlaufen bringen und ist in jeder einzelnen Nummer zu spüren. Stilistisch keineswegs festgefahren, sondern im Laufe der Jahre offenbar mannigfaltig inspiriert, aber auch kompositorisch gereift, lassen uns MINSK SECURITY Klänge zu Gehör kommen, die vom derben Thrash über Metal in eher moderner Machart bis hin zum melodischen Death Metal ein sehr reichhaltiges Programm bieten. Zudem wird das Tempo immer wieder variiert und mit ›No Cure‹ ist auch eine reinrassige und emotionsgeladene Ballade vorhanden, die das Programm zusätzlich abrundet. Die knappe Stunde Spielzeit wissen MINSK SECURITY ungemein kurzweilig zu gestalten. Die Jungs sind spieltechnisch offenbar sehr talentiert, wie auch die Kompositionsfähigkeit dieser Formation bereits recht beachtlich ist. Interessant ist diesbezüglich vor allem die Tatsache, daß die Highlights dieses Album querbeet dingfest zu machen sind und von daher die stilistische Vielfalt weiter untermauern. Neben dem Quasi-Opener ›Born To Lead‹, einer recht harschen und zeitgemäßen Metal-Komposition, die dennoch ungemein gut ins Ohr geht und rifftechnisch sehr ausgereift aus den Boxen kommt, ist zunächst einmal der sich allmählich steigernde und nach getragenem Beginn zu einem ungemein kraftvoll vorgetragenem düsteren Metal-Track mit dezenten MEGADETH-Gitarren, ebenso aber auch KORN-lastige Dynamik-Spielchen, enthaltender Banger namens ›For A Lonely Generation‹ zu nennen. Weiters erwähnenswert ist das locker-lässig anmutende ›Schilophate‹, in dem Gitarren ungemein melodisch und nach traditionellem Hard Rock klingen, während Sänger Marc hier sein Seelenleben zu präsentieren scheint und mit immenser Hingabe und Inbrunst die Texte in bewährter Doom-Manier zum besten gibt. Auch die bereits genannte Ballade ›No Cure‹, in der Marc von einer Dame mit Namen Kathrin Schlumpf gesangstechnisch unterstützt wird, muß unbedingt genannt werden, denn hier ist Gänsehaut pur angesagt, und zudem weiß die Band das Album dadurch aufzulockern, daß diese Nummer taktisch klug in der Mitte der Scheiblette positioniert.

Den Schweizern ist mit »Rebornation« ein wirklich interessantes und abwechslungsreiches Album gelungen, an dem aber nicht nur die Musik selbst, sondern sehr wohl auch Drumherum stimmt.

http://www.minsk-security.ch/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
MINSK SECURITY im Überblick:
MINSK SECURITY – Rebornation (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 34)
MINSK SECURITY – News vom 20.05.2012
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