TRIBE AFTER TRIBE – M.O.A.B. (Stories Of Deuteronomy)
RODEOSTAR/SPV
Vor etwas mehr als 20 Jahre emigrierte der Musiker Robbi Robb aus seiner Heimat Südafrika und versuchte von den US Of A aus, die damals erschütternden Zustände in seinem Heimatland auf musikalischem Wege aufzuzeigen. Seit den Anfängen durfte man seine Band TRIBE AFTER TRIBE nicht bloß auf deren Klänge selbst reduzieren, sondern mußte diese vielmehr als Instrumentarium für sein Engagement betrachten. Daran hat sich auch über all die Jahre nichts geändert, weshalb auch der aktuelle Silberling »M.O.A.B.« mehr als nur ein neues Album darstellt. Was auch immer die Abkürzung bedeuten mag, Interpretationsmöglichkeiten gibt es zur Genüge, doch auf derlei Kleinigkeiten will ich hier erst gar nicht eingehen. Die Essenz des Albums, das abermals als komplexes, in sich geschlossenes Werk aus den Boxen kommt und groovt, als ob es kein Morgen mehr geben würde, ist gemäß dem Künstler Robb diesmal weniger politisch inspiriert und beschäftigt sich vielmehr mit der Existenz des Menschen an sich. Sprich auf »M.O.A.B.« geht es noch weiter in die Tiefe als es bei TRIBE AFTER TRIBE ohnehin immer schon der Fall war. Zur kunterbunten groovigen Rockmelange gesellen sich teilweise indianisch anmutende Sequenzen, verquere Rhythmen jedweder Art und sogar arabisch-orientalische Fragmente sind auszumachen.
Kurz gesagt, TRIBE AFTER TRIBE verkörpern in ihrer Gesamtheit meiner Meinung nach exakt den Begriff "World Music" geradezu, wobei sich davon, nicht zuletzt aufgrund des amtlichen Rockanteils, der zu einem nicht unerheblichen Teil auf das einmal mehr exzellente, pumpende und grooveorientierte Baßspiel von Joey Vera zurückzuführen ist, sehr wohl auch Metaller mit breitgefächertem Geschmack angesprochen fühlen sollten.
super | 14 |