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X-SINNER – Fire It Up

RETROACTIVE RECORDS/MUSICBUYMAIL

Keine Angst, hinter dem Banner X-SINNER verbirgt sich keineswegs eine (zumindest teil)schwäbische Antwort auf X-WILD, jene Truppe, bei der einst ehemalige Mitglieder von RUNNING WILD quasi als Konkurrenz zu ihrem ehemaligen Brötchengeber in den Ring stiegen. Ehemalige Komparsen von Mat Sinner haben derlei Projekte nicht nötig, und bei X-SINNER handelt es sich definitiv um Amis. Wenn dem einen oder anderen alteingesessenen Freak der Bandname bekannt vorkommen mag, sei angemerkt, daß es sich hierbei in der Tat um jene Truppe aus den Staaten handelt, die vor fast 20 Jahren mit ihrem Debutalbum mit dem Titel »Get It« zumindest in der Heimat in die Schlagzeilen gelangte. Hierzulande war für die Band aber nicht wirklich viel zu reißen, weshalb es wohl nur eingefleischte Hard Rock-Fans sein werden, die sich an X-SINNER erinnern werden. Zudem sei erwähnt, daß die Band dem sogenannten White Metal zugehörig gewesen ist, wodurch sich die Zielgruppe eventuell sogar noch ein wenig verringert hatte. Nur knapp zwei Jahre später folgte zwar mit »Peace Treaty« ein weiteres Album, doch Anfang der 90er Jahre war bekannterweise mit rifflastigem Hard Rock selbst in den USA nicht mehr viel zu holen und dadurch ging wohl nicht nur besagtes Scheibchen, sondern auch gleich die Formation mehr oder weniger sang- und klanglos unter, auch wenn niemals von offizieller Auflösung der Formation die Rede gewesen ist.

Weshalb man jedoch in dem zu vorliegender Scheiblette gehörigen Infoschreiben die im Jahre 2001 erschienenen Compilation »Loud & Proud« verschweigt, bleibt wohl auf ewig ein Rätsel der dafür zuständigen Verfasser. Da der Band in den Jahren bis zur Erstauflage von vorliegender Scheibe, die gemäß den Angabe der Band bereits aus dem 2006 stammt, offenbar vertragstechnisch weitere Veröffentlichungen untersagt waren, mußte das eher dem Alternative Rock zugewandte Album »The Angry Einsteins« auch unter diesem Bandnamen, ANGRY EINSTEINS, in den Handel kommen und der Name X-SINNER lag einstweilen brach.

Aber Veröffentlichungsdaten hin oder her, zum Glück haben sich RETROACTIVE überhaupt ein Herz gefaßt, um uns ein weiteres Exemplar von herzerfrischendem Hard Rock zu Ohren kommen zu lassen, denn »Fire It Up« ist de facto nichts anderes als »Peace Treaty«. Die einzige Ausnahme stellt ›Fire It Up‹ dar, eine neue, aus dem Jahr 2006 stammende Nummer, die an und für sich nur als Ersatz für eine Ballade dient, die durch die Tatsache, es nunmehr damit aber mit dem Titelsong zu tun zu haben, aber sehr wohl an Wichtigkeit gewonnen hat und obendrein auch den aktuellen Zustand der Band präsentiert. Mit ihrem schwer AC/DC-lastigen Rock in feinster Machart weiß das Quartett auch 2008 zu beeindrucken und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß wir es hier mit zeitlosem Songmaterial zu tun haben, klingen auch die alten Tracks von »Fire It Up« mit aktuellem Ausgabedatum knackfrisch. Neben den immer wieder an die Australier erinnernden Grooves und Riffs wissen X-SINNER aber auch mit Stadion-tauglichen Refrains in bester DEF LEPPARD-Manier zu punkten, zudem ist die Nähe zu besagten Briten vor allem in den balladesken Nummern ›Don't Go‹ und ›You Got Me‹ auffällig.

Damit hätte sich einige Jahre vor dem ursprünglichen Erscheinungsdatum bestimmt so manches Stadion füllen lassen, was man nunmehr damit bewerkstelligen kann, bleibt vorerst einmal abzuwarten. X-SINNER sind jedenfalls noch immer zusammen und werden demnächst nicht nur vermehrt Konzerte spielen, sondern arbeiten auch bereits emsig an einem weiteren Silberling, der ganz in Tradition der ersten Alben ausfallen soll und wahrscheinlich auf den Titel »World Covered In Blood« getauft wird.

http://www.x-sinner.org/


Walter Scheurer

 
X-SINNER im Überblick:
X-SINNER – Fire It Up (Re-Release-Review von 2008 aus Online Empire 35)
Soundcheck: X-SINNER-Album »Get It« im "Soundcheck Metal Hammer/Crash 9/90" auf Platz 15
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