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IMMORTAL RITES (D) – For Tyrant's Sake

KHAOSMASTER PRODUCTIONS (Import)

In wahrlich imposanter Ausführung kommt das aktuelle Album der deutschen IMMORTAL RITES in der US-Version daher. Diese enthält nämlich ganze sechs (!) Bonussongs und kommt zudem als wahres Schmuckstück in Digipack-Variante auf den Markt. Aber nicht nur deshalb sei für »For Tyrant's Sake« eine dringende Kaufempfehlung an alle Death Metal-Fetischisten dieses Planeten ausgesprochen. Die seit nunmehr gut zehn Jahren aktive Truppe, die im Laufe der Zeit bereits mit Bands wie DESASTER, GOD DETHRONED, UNLEASHED, BEHEMOTH und vielen anderen Großformaten die Bühne teilen durfte, hat sich dem harschen Death Metal in schwedischer Machart verschrieben, weiß allerdings gitarrentechnisch auch den Thrash zu schätzen und geizt erst gar nicht mit Einflüssen davon.

Besonders erwähnenswert scheint mir die Tatsache, daß es IMMORTAL RITES problemlos schaffen, Einflüsse von nahezu ganz Todesmörtel-Schweden auf ein Album zu pappen. Die insgesamt zehn neuen Tracks vermitteln ein Gefühl, das überspitzt formuliert so klingt, als wären EDGE OF SANITY und HYPOCRISY mit den jungen DARK TRANQUILLITY zusammen im Studio gewesen und hätten unter dem Banner IMMORTAL RITES eine satte und verdammt knackig produzierte Scheiblette (für den Mix war pikanterweise auch noch Dan Swanö persönlich zuständig) aus dem Ärmel geschüttelt. Von "Klau" kann aber trotz allem keine Rede sein, denn die Jungs aus dem Schwabenlande schaffen es, sämtliche Anklänge so zu vermitteln, daß ihre eigene Note nicht zu kurz kommt. Immer wieder wechseln sich melodisch intonierte Riffs mit heftigen ab, und atmosphärisch dichte Parts kommen im Verlauf der Spielzeit ebenso zum Vorschein wie groove-lastiger Death Metal. Es ist eben die Mischung, die den Reiz von »For Tyrant's Sake« ausmacht.

Mit Sänger Phillip Frick hatte die Formation bis vor wenigen Monaten (und auch noch während der Aufnahme dieses Albums) auch einen dementsprechend rauhkehlig vortragenden Barden in Reihen, doch aufgrund von unüberbrückbaren musikalischen Differenzen hat Phillip im Juni dieses Jahres der Band den Rücken zugekehrt. Deshalb hat man nun einen jungen Mann namens Kelly mit im Boot, ist aber noch immer auf der Suche nach einem zweiten Gitarristen, da Phillip "nebenbei" ja auch die Klampfe bediente und Dominic Haufe die Gitarrenarbeit allein nicht unter Kontrolle bringen kann. Dazu klingen die Songs einfach viel zu massiv, aber auch zu anspruchsvoll, so daß man im Lager von IMMORTAL RITES keinesfalls auf eine zweite Gitarre verzichten kann. Durch immer wieder eingestreute klare und melodische Sangespassagen sorgen die Süddeutschen ebenso für Abwechslung und kurzweiliges Hörvergnügen mit Schmackes, wie durch die tempomäßig unterschiedliche Ausführung der Songs selbst.

Hinsichtlich der bereits eingangs erwähnte "Bonüsse" sei erwähnt, daß der Zuhörer das 1999er Demo »Beyond The Gates Of Pain« in neu abgemischter Form zu hören bekommt. Dieses ist zwar bereits vor einiger Zeit in limitierter Auflage und um etliche Live-Tracks aufpeppet neu aufgelegt worden, aber wohl in Amiland nur schwer zu erhalten, wodurch diese neuerliche Veröffentlichung des Einstandes der Jungs auch Sinn macht. Die musikalische Entwicklung der Band läßt hier wirklich gut nachvollziehen, denn im Vergleich zu ihrer Anfangszeit gehen IMMORTAL RITES nunmehr eine ganze Ecke langsamer ans Werk, wissen aber dafür mittlerweile verdammt gut, wie man Songs effektiv aus den Boxen dröhnen lassen muß, damit diese so richtig zur Geltung kommen.

http://www.immortalrites.de/

gut 11


Walter Scheurer

 
IMMORTAL RITES (D) im Überblick:
IMMORTAL RITES (D) – Art Of Devolution (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 19)
IMMORTAL RITES (D) – For Tyrant's Sake (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 34)
IMMORTAL RITES (D) – For Tyrant's Sake (Rundling-Review von 2008 aus Y-Files)
IMMORTAL RITES (D) – News vom 03.09.2007
IMMORTAL RITES (D) – News vom 02.11.2008
IMMORTAL RITES (D) – News vom 12.02.2012
Soundcheck: IMMORTAL RITES (D)-Album »Art Of Devolution« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 75" auf Platz 46
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