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MAGELLAN – Innocent God

MUSE WRAPPED RECORDS (Import)

Mächtig gerappelt hat es im Karton bei der US-amerikanischen Prog-Institution MAGELLAN. Nicht nur, daß sich Trent und Wayne Gardner, die beiden Protagonisten hinter MAGELLAN, ein neues Label suchen mußten, scheinbar war ihnen auch danach, ihre Musik geradezu neu zu erfinden.

Hinsichtlich der Suche nach einem neuen Label haben es die Herrschaften gewagt, sich fortan in Eigenregie um ihre Veröffentlichungen zu kümmern, sprich sie haben ein eigenes Label gegründet. Zur Musik muß gleich eingangs erwähnt werden, daß ein Großteil dessen, wofür MAGELLAN bislang bekannt wurden, nun so gut wie gar nicht mehr und allerhöchstens noch in extrem reduzierter Form zu finden ist. Egal, welchen Song man auch antestet, MAGELLAN klingen auf »Innocent God« in Summe reduziert, allerdings wohl nicht zuletzt dadurch auch einigermaßen kompakter. Zudem fällt auf, daß sich die Gardner-Brüder und ihr Kompagnon Robert Berry offenbar stark am Melodic Rock der letzen Dekaden orientiert haben, denn mitunter kommen für MAGELLAN bislang völlig neuartige Elemente zum Vorschein, die man wohl eher von Größen des amerikanischen Stadionrocks der 80er Jahre und danach erwartet hätte, nicht jedoch von dieser Formation, die bislang eher als Geheimtip der Prog-Szene gehandelt wurde. Während der Opener ›Invisible Man‹ gleich mit eben jenen Versatzstücken aufwartet, zeigen sich MAGELLAN in ›My Warrior‹ als bravourös agierende AOR-Rocker der STYX-Schule. Im Gegensatz dazu lassen die Herrschaften zumindest im Titelsong ihre eigene Vergangenheit doch ein wenig einfließen und kredenzen uns einen modernen ProgRock-Song, der mich am ehesten an neuere GENESIS erinnert. Vor allem das elektronische Schlagzeug und der irgendwie unnatürlich und einigermaßen nach Phil Collins klingende Gesang lassen mich zu diesem Schluß kommen.

Sehr effektiv kommt dann ›Found‹ aus den Boxen, nach fast südamerikanisch anmutenden Rhythmen geben MAGELLAN hier erneut einen feinen Melodic Rocker zum besten. ›Who To Believe?‹ nennt sich eine von Beginn an sehr emotionsgeladene Ballade, die jedoch im Endeffekt eindeutig zu bombastisch ausgeführt worden ist und der überschüssige Ballast diese Nummer nicht wirklich zu einem Highlight gedeihen läßt. Mit dem gelungenen und spannungsgeladenen Instrumental ›Sea Of Details‹ folgt jedoch sofort Wiedergutmachung und der relativ kurze, blues-infiltrierte Rauswurf ›Slow Burn‹ zeigt MAGELLAN nochmals von einer völlig neuen Seite: Dieser Song paßt sehr gut zum runderneuerten Sound von MAGELLAN und hätte wohl auch Gary Moore ganz gut zu Gesicht gestanden. Damit beenden die Herrschaften eine zumindest für mich sehr überraschende Vorstellung.

Man darf gespannt sein, was die Gardner-Brüder in Zukunft abliefern werden, ihre Klientel wird zwar nicht wirklich enttäuscht sein, mit Sicherheit jedoch eine gewisse Gewöhnungsphase benötigen, um mit »Innocent God« klarzukommen.

http://www.magellanweb.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
MAGELLAN im Überblick:
MAGELLAN – Impending Acsension (Rundling-Review von 1994 aus Underground Empire 7)
MAGELLAN – Impossible Figures (Rundling-Review von 2003 aus Online Empire 17)
MAGELLAN – Innocent God (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
MAGELLAN – Innocent God (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 36)
Soundcheck: MAGELLAN-Album »Impossible Figures« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 72" auf Platz 52
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