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WIDOW (US) – Nightlife

CRUZ DEL SUR MUSIC/AL!VE

Für ihr Debutalbum »Midnight Strikes« konnten die Amis WIDOW reichlich Lob einsacken und auch das zweite Album des Quartetts mit dem treffenden Titel »On Fire« konnte Feuer für diese Formation bei Fans und Presse entfachen. Kein Wunder eigentlich, denn schließlich wissen die vier Herrschaften, die damals noch mit Sängerin Lili agierten, während sich heute die beiden Gitarristen den Gesangsjob teilen, mit einer exquisiten Mischung aus traditionellem Hard Rock, ebensolchem Heavy Metal der britischen und US-amerikanischen Art und einigen modernen Fragmenten schwer zu beeindrucken. Auch wenn derlei Klänge verkaufstechnisch im Moment wohl alles andere als Selbstläufer sein werden, sollte es weltweit Fans geben, die sich auch an »Nightlife« ergötzen werden können, denn die Herren Chris Bennet (g, v), Peter Lemieux (d), Joshua Pantke (b) und John E. Wooten IV (v, g) kredenzen uns abermals exakt jene schwungvolle und dynamische Art von Musik, für die man WIDOW lieben gelernt hat. ›First Born‹ ist gleich ein Opener der Sonderklasse geworden. Ganz in der Tradition alter NWoBHM-Kappellen lassen WIDOW hier die Klampfen aufheulen und zudem weiß John mit seinem mittelhohen Gesang zu beeindrucken. Refrain und Hooklines lassen keinerlei Wünsche offen, wie auch die feinen Soli von Leadgitarristen Chris Beachtung finden sollten. ›We Will Meet Again‹ zeigt dann WIDOW von ihrer brachialen Art, drumtechnisch ist hier fast schon räudiger Thrash Metal angesagt und Chris röhrt mit seiner garstigen, nach einer Mischung aus Black und Death Metal tönenden Stimme passend dazu. Bei ›Beware The Night‹ wissen WIDOW dann melodiösen Heavy Metal mit markiger Hard Rock-Schlagseite mit Chris' rabiatem Gesang und ebensolchen Instrumental-Passagen zu verquicken, so daß diese Nummer regelrecht als Paradebeispiel für den abwechslungsreichen Vortrag dieser Formation genannt werden muß. ›The Teacher's Pet‹ wird von einem Sprachsample eingeleitet, ehe der Song zu einem Midtempo-Stampfer in uns allen bekannter, traditioneller Machart gedeiht. Die eben noch gen Himmel gereckten Fäuste werden danach schlagartig in der Hosentasche nach einem Feuerzeug suchen, denn die Jungs lassen uns wissen, daß sie auch gefühlsbetont zu Werke gehen können - und das, ohne dabei in irgendeiner Form zu sehr kitschig zu werden. Der Beginn von ›Cult Of Life‹, dessen Gitarrenmelodien an einen gutgelaunten Michael Schenker erinnern, verbreitet Emotionen ohne Ende, doch nach einem Stimmungs- und Tempowechsel lassen die Herrschaften aber auch hier ihren inneren "Thrash Metal-Hund" ans Tageslicht, der dann auch gleich ›I'll Make You A Star‹ veredeln darf. Hier erhält man den Eindruck eine räudigere Version der neuen SKID ROW mit noch deftigerem Gesang zu vernehmen, wenngleich WIDOW wohl einen Zacken besser einfahren als diese ehemaligen Heroen. Mit ›At The End‹ kommt dann erneut ein reinrassiges, traditionell anmutendes Stück Heavy Metal aus den Boxen, bevor uns WIDOW mitteilen, daß die ›Beauty Queen‹ im Anmarsch ist und der Kopf auch zu jener Nummer bedingungslos geschüttelt werden darf. Diese Nummer könnte zwar gut und gerne auch bereits zwanzig Jahre auf dem Buckel haben, aber selbst wenn es so wäre, hätte dieser Titel nichts von seiner Durchschlagskraft und Intensität eingebüßt. Damit ist den Jungs schlichtweg ein Hammer für die Ewigkeit gelungen! Auch der Titelsong kommt mit ungemeiner Kraft aus den Boxen und veranlaßt den Zuhörer zum Bangen, ehe uns das Quartett in Form der beiden abschließenden Coverversionen von VAH HALENs ›Ain't Talkin' Bout Love‹ und ›I Stole Your Love‹ von KISS zeigt, daß man alte Helden sehr wohl in zeitgemäßem Gewand interpretieren kann, dabei aber weder die Roots außer acht lassen, noch auf eine eigene Note verzichten: Während man den alten VAN HALEN-Gassenhauer mit lässigen und coolen Grooves ausgestattet hat und die Nummer dennoch rocken läßt ohne Ende, haben WIDOW ›I Stole Your Love‹ mit einer rotzigen Punk-Attitüde veredelt, wodurch der Song ungemein brachial aus den Boxen donnert. Damit beenden WIDOW ihr drittes Album mit zwei zusätzlichen Highlights, die ebenso, wie das gesamte Material von »Nightlife« regelrecht dazu verdammt sind, uns von der Bühne aus präsentiert zu werden. Einen Gig im Vormittagsprogramm des nächsten "Bang Your Head!!!"-Festivals könnte ich mir für WIDOW in der Tat gut vorstellen.

http://www.burning-village.com/

widowtheband@gmail.com

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
WIDOW (US) im Überblick:
WIDOW (US) – Midnight Strikes ...Twice! (Re-Release-Review von 2011 aus Online Empire 47)
WIDOW (US) – Nightlife (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
WIDOW (US) – On Fire (Rundling-Review von 2005 aus Online Empire 25)
WIDOW (US) – News vom 16.09.2004
WIDOW (US) – News vom 21.06.2007
WIDOW (US) – News vom 17.02.2011
WIDOW (US) – News vom 17.07.2011
Soundcheck: WIDOW (US)-Album »Life's Blood« im "Soundcheck Heavy 138" auf Platz 8
Soundcheck: WIDOW (US)-Album »Nightlife« im "Soundcheck Heavy 104" auf Platz 14
Soundcheck: WIDOW (US)-Album »On Fire« im "Soundcheck Heavy 86" auf Platz 7
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