SOL – Let There Be A Massacre
VÁN RECORDS/TWILIGHT
Wenn sich eine Band ihren Namen bei einer Gottheit ausleiht, sollte das immer etwas Erhabenes an sich haben, ist aber nicht immer so. Bei SOL beschreibt der Ausdruck "erhaben" die Klänge der "Band", die sich diesen Namen ausgesucht hat, aber sehr wohl. Der römische Sonnengott wurde von einem Dänen mit Namen Emil Brahe auserkoren, um fortan für sein Ein-Mann-Projekt Pate zu stehen. Eine interessante Wahl kann man da nur sagen, da die Musik von SOL mit "Sonnenschein" ganz und gar nichts gemeinsam hat. Unterstützt wurde Emil bei seinem Unternehmen nur vom Gitarristen Martin Jacobsen, und das auch nur, um zu ›The Insanity Of Man‹ einige Gitarrenpassagen beizusteuern. Für den "Rest", angefangen bei den Kompositionen, über das Einspielen sämtlicher Instrumente und den Gesang, bis hin zur Produktion und sogar für das Cover, war Emil alleine verantwortlich und das Ergebnis fällt gleich mehrfach überraschend aus. Aufgrund der Tatsache, daß Ein-Mann-Projekte sehr häufig Black Metal abliefern, war ich auf derlei Klänge eingestellt, ebenso auch deshalb, weil VÁN RECORDS bislang immerzu schwärzeste Klänge veröffentlicht haben. Aber davon ist auf »Let There Be A Massacre« nicht wirklich etwas zu bemerken. In erster Linie dominiert der wahrlich intensive (und erhabene, wie es sich für eine "göttliche" Band eben schickt) Doom und der ist auf »Let There Be A Massacre« zum größten Teil in Richtung Death Metal "getunt". Obwohl Emils Stimme, die an sich schon recht tief ist, zu beeindrucken weiß, vermag er erst mit seinen Growls, so richtig für Gänsehaut zu sorgen. Und das wohl nicht zuletzt deshalb, weil er seine Phrasierung perfekt auf das Tempo der Musik abgestimmt hat und die Musik dadurch an Intensität noch weiter zunimmt. Zudem ist der Zuhörer regelrecht dazu verdammt, in die Welt von SOL einzutauchen, und diese strotz nur so vor Melancholie und Hoffnungslosigkeit. Doch immer wieder schafft es Emil, den Hörer vor drohenden Depressionen zu bewahren. Durch das Integrieren von völlig stilfremden Instrumenten wie einer Klarinette oder einem Akkordeon, die immerzu sehr harmonisch in das Gesamtkunstwerk »Let There Be A Massacre« eingeflochten werden konnten, vermeint man eine Art Lichtschein am Ende dieses Death/Doom-Tunnels namens SOL erkennen zu können, wodurch »Let There Be A Massacre« zu einem wahren "Ohrgasmus" gedeiht!
Auch wenn es bestimmt besser zur Jahreszeit passende Scheibletten gibt, der nächste November kommt bestimmt. Der optimale Soundtrack dazu wurde uns von SOL bereits jetzt zur Verfügung gestellt.
gut | 10 |
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