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  UE-Home → History → Online Empire 32 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HURTLOCKER – »Embrace The Fall«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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HURTLOCKER – Embrace The Fall

NAPALM RECORDS/SPV

Nach ihrem Einstand bei NAPALM RECORDS mit dem Titel »Fear In A Handful Of Dust« haben die amerikanischen Thrasher von HURTLOCKER nur knapp anderthalb Jahre später schon wieder einen Silberling fertiggestellt und eben dieser steht nun zur Veröffentlichung an. Wer sich an diesem Debut erfreuen konnte, der wir auch von »Embrace The Fall« keineswegs enttäuscht sein, denn HURTLOCKER lassen auch auf ihrem brandneuen Album eine satte Ladung an Aggression auf den Zuhörer los, daß diesem angst und bang wird. Mein Gott, was müssen diese Jungs angepißt sein!

Doch zum Glück haben es sich Grant Belcher (v), Tim Moe (g), Justin Jurgevich (g), Chris Djuricic (b) und Tony Bettenhausen (d) zum Ziel gemacht, ihre Energie in Songs umzuwandeln, anstatt diese irgendwo anders sinnlos zu verschwenden. Damit geben sie auch ihren Fanscharen die Möglichkeit, deren aufgestaute Aggressionen bangtechnisch aus dem Körper zu bekommen - coole Idee, "Bang-Therapien" sollte es auf Krankenschein geben!

Darüber hinaus sind HURTLOCKER aber nicht nur bisweilen verkannte Therapeuten, sondern auch extrem gewiefte Geschäftsmänner, denn wer ein Album mit einer Widmung an sein Label eröffnet, braucht sich wohl auch um die nähere Zukunft kein Sorgen zu machen. ›I Am Napalm‹ gibt aber, trotz massiver Härte und rabiatem Vortrag, nicht nur einen sehr eingängigen und groovigen Opener für »Embrace The Fall«, sondern ließe sich wohl auch T-Shirt-technisch perfekt umsetzen. Der Einstieg ist somit schon einmal gelungen, HURTLOCKER lassen danach aber keineswegs nach, sondern musizieren über die gesamte Spielzeit sehr rabiat. ›They‹ kredenzt uns hart an Metalcore grenzende Brutalität, ›At Last‹ dagegen steigert sich von einer getragenen Midtempo-Walze zum modernen Thrasher im THE HAUNTED-Stil. In ›Let Them Die‹ läßt es die Band mächtig grooven - Moshpit-Garantie kann man da wohl nur noch sagen. ›Disgust‹ läßt von den Riffs her Einflüsse der alten SLAYER ans Tageslicht geraten, während Sänger Grant sich hierzu - noch mehr als sonst - die Lungenflügel aus dem Leibe brüllt. Sein Vortrag ist immerzu sehr brutal, es würde mich interessieren, ob der Kerl dieses Level über die Dauer eines kompletten Gigs halten kann. Offenbar schon, denn nicht umsonst sind HURTLOCKER in ihrer Heimat bereits zusammen mit Acts wie ANTHRAX, LAMB OF GOD oder DYING FETUS aufgetreten und konnten dabei auch immerzu überzeugen. Sehr feines Riffing lassen die Amis dann auch in ›Release Of Sin‹ hören, einem modern intonierten Thrash-Bastard, der MACHINE HEAD-Grooves mit SLAYER-Riffs und einigen Mosh-Parts der modernen Schweden-Schule verknüpft. Das hohe Aggressivitätslevel wird ebenso bis zum finalen Titeltrack gehalten, wie auch die Energie der Band, die man zu jeder Sekunde spüren kann.

Wem es so richtig nach Mosh-Pits im heimischen Wohnzimmer gelüstet, wird mit »Embrace The Fall« bestens bedient, die Pits in den Clubs werden wohl auf der zum Album gehörenden Tournee folgen, HURTLOCKER sind jedenfalls schon richtig gierig darauf, auch bei uns auftreten zu können.

http://www.hurtlocker.biz/

gut 10


Walter Scheurer

 
HURTLOCKER (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
HURTLOCKER – Embrace The Fall (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
HURTLOCKER – News vom 12.04.2004
HURTLOCKER – News vom 02.01.2008
HURTLOCKER – News vom 01.09.2008
Soundcheck: HURTLOCKER-Album »Fear In A Handful Of Dust« im "Soundcheck Heavy 87" auf Platz 18
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