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  UE-Home → History → Online Empire 32 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → NEAERA – »Armamentarium«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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NEAERA – Armamentarium

METAL BLADE RECORDS/SPV

Der Begriff »Armamentarium« stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Zeughaus oder Rüstkammer. Im medizinischen Bereich bezeichnet man damit eine Instrumentensammlung. Das musikalische "Armamentarium" der Durchstarter von NEAERA im Sinne dieses Begriffes beschränkt sich auch auf deren dritten Album mit eben jenem Titel auf Baß, Drums, zwei Gitarren und Gesang. Keine besondere Angelegenheit eigentlich, aber was die Münsteraner einmal daraus gemacht haben, sollte diese Formation auch weiterhin in Richtung Premier League der aktuellen Szenerie verhelfen. Veränderungen sind im Vergleich zum letztjährigen Output »Let The Tempest Come« zunächst einmal von der Herangehensweise der Jungs an das Album auszumachen. Während die Instrumentalpassagen in den Hansen-Studios aufgenommen wurden, begab sich Sänger Benny Hilleke ins "Rape Of Harmonies"-Studio, wo er unter Anleitung von Alexander Dietz, der NEAERA auch schon desöfteren bei Gigs an der Gitarre ausgeholfen hat, und Ralf Müller seinen Gesang für die Nachwelt festhalten ließ.

An den Kompositionen ist erkennbar, daß NEAERA im Laufe ihrer schier unglaublichen Präsenz auf den Bühnen dieser Welt ungemein viel Erfahrung mitbekommen haben und dadurch den Sinn für die Essenz ihrer Tracks offenbar genau durchleuchtet haben. Auch wenn die Truppe noch nie dafür bekannt war, etwas anderes als musikgewordene Brutalität abgeliefert zu haben, sei zu den insgesamt elf Kompositionen von »Armamentarium« angemerkt, daß man nunmehr den Eindruck hat, NEAERA hätten sich bemüht, ihre Songs noch besser und direkter auf den Punkt zu bringen.

Egal, welchen der Tracks man als Beispiel anführen will, ich komme immer wieder zum selben Ergebnis. Der Groove, für den die Band anläßlich des Debuts »The Rising Tide Of Oblivion« gelobt wurde, harmoniert mit der schwermetallischen Brachialität, die NEAERA auf »Let The Tempest Come« offenbart haben, und wird zu einer von diesen Jungs bislang in dieser Intensität noch nicht zu vernehmenden Mischung, an der sich der Rest der Szenerie, welcher Provenienz auch immer, demnächst messen lassen wird müssen. Das berühmt-berüchtigte dritte Album in der Karriere einer Band sollte im Falle von NEAERA den Durchbruch auf internationaler Ebene darstellen und wie man das Quintett in der Zwischenzeit kennengelernt hat, wird es damit wohl schon in Bälde wieder auf umfassende Gastspielreisen mit Formationen unterschiedlichster Couleur gehen und eine ebenso breitgefächerte Klientel damit erreichen können. Egal, ob Deather mit Vorliebe für dezente Metalcore-Einschübe (die nunmehr wahrlich nur noch als Spurenelemente zu finden sind) oder Thrasher mit Hang zur Moderne, Obacht ist angesagt, denn diese Band wird es Euch so richtig besorgen! NEAERA, jene ihr Leben lang geächtete und unterdrückte Frau der griechischen Mythologie, wird es uns allen auf musikalischem Weg zurückzahlen.

http://www.neaera.com/

gut 10


Walter Scheurer

 
NEAERA im Überblick:
NEAERA – Armamentarium (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
NEAERA – Let The Tempest Come (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 27)
Soundcheck: NEAERA-Album »Armamentarium« im "Soundcheck Heavy 104" auf Platz 18
Soundcheck: NEAERA-Album »Omnicide - Creation Unleashed« im "Soundcheck Heavy 122" auf Platz 17
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