REDEMPTION (US, CA) – The Origins Of Ruin
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Während mir der Erstling von REDEMPTION bis zum heutigen Tag nur schwer einlaufen will, hat mich »Fullness Of Time« total begeistern können. Um so gespannter war ich, ob Nick Van Dyk mit leicht veränderter Besetzung dort anknüpfen würde, wo er anno 2005 faszinierend geendet hatte. Und ja, auch wenn das PRYMARY-Rhythmus-Gespann nicht mehr zusammen bei REDEMPTION agiert und mit Sean Andrews ein neuer Mann am Tieftöner zu finden ist, weiß »The Origins Of Ruin« sofort zu begeistern. Obwohl man es hier mit einer kleinen Supergroup zu tun hat, stellen sich alle Musiker in den Dienst der Sache und liefern ein Ergebnis ab, das weitab von irgendwelchen Soloeskapaden liegt. Der angenehm warme Sound macht es dem Hörer leicht, sich in die progressiven Kompositionen hineinzuhören. Nichts wirkt kopflastig oder gezwungen und die sterile Kälte, die andere Bands dieses Genres gern als Stilmittel einsetzen, finden wir bei REDEMPTION zum Glück auch nicht vor. Dazu gesellt sich der grandiose Gesang von Ray Alder. Allein mit dieser Stimme kann man als Komponist gar nicht mehr viel falsch machen. Was jetzt beileibe nicht heißen soll, daß die instrumentale Seite mäßig klingen würde. Ganz im Gegenteil. Nur ein Tauber kann die Klasse solcher Ohwürmer wie ›Used To Be‹ oder dem Kniefall-Epos ›The Death Of Faith And Reason‹ nicht erfassen. Laßt den Rest der Menschheit doch weiter den Casting-Gott anbeten, während wir andächtig dem finalen Gnadenschuß, der uns in Form des abschließenden ›Fall On You‹ ins Koma versetzten wird, entgegenfiebern. Wie viel mehr Melodie geht in einen einzigen Song?
überragend | 17 |