REBELLION (D, Frankfurt) – Miklagard - The History Of The Vikings - Volume II
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Als sich Uwe Lulis und Tomi Göttlich einst von ihrer Band GRAVE DIGGER trennten, um fortan unter dem Banner REBELLION weiterzumachen, war es wohl nicht sehr schwierig vorauszusehen, daß der promovierte Geschichtslehrer Göttlich auch weiterhin historisch verankerte Epen in musikalischer Form anzubieten haben würde. Der Einstieg in die Analen der Musikgeschichte von REBELLION erfolgte dann auch erwartungsgemäß mit »Shakespeares Macbeth - A Tragedy In Steel«. Doch überraschenderweise setzte die Truppe, zu deren Aushängschildern neben den beiden Protagonisten auch schon zu jenem Zeitpunkt Mike Seifert zählte, dessen rauhes Organ ein wenig an den jungen Matt Barlow erinnert, mit ihrem zweiten Album »Born A Rebel« ein klares Ausrufezeichen, daß REBELLION auch anders können. Darauf hatten die Herrschaften nämlich "nur" eine konzeptfreie Aneinanderreihung von Songs, sprich ein konventionelles Metal-Album, anzubieten, das es aber sehr wohl in sich hatte. So ist der Titelsong davon nach wie vor eines der Highlights in der bisherigen Geschichte dieser Band und die ist an starken Kompositionen wahrlich nicht gerade arm. Allerdings haben uns die Deutschen mit »Sagas Of Iceland - The History Of The Vikings - Volume 1«, das 2005 erschienen ist, abermals bewiesen, daß Konzeptalben zu REBELLION einfach dazugehören. Aus diesem Grund hat sich Tomi die Historie der Wikinger eingehend zu Gemüte geführt und nun zusammen mit der Band den zweiten Teil der Saga auf Silberling gebannt.
Für das Intro ›Vi Seglar Mot Miklagard‹ konnte niemand geringerer als Charles Rytkönen gewonnen werden, der den gesprochenen Teil in schwedischer Sprache übernommen hat. Das anschließende ›Sweden‹ stellt auch ohne Charles' Zutun eines der Highlights dieser Scheibe dar, so knallhart und intensiv hatte ich REBELLION gar nicht in Erinnerung. Aber auch in weiterer Folge beweisen die Deutschen, allen voran Uwe Lulis und seine Kollegin Simone Wenzel mit gelungenen Riffattacken und Mike Seifert, der hier erneut manifestiert, daß er mit zu den talentiertesten Sängern der deutschen Metal-Szene zu zählen ist, daß sie es schaffen, sowohl harte und kraftvolle Songs zu kreieren, aber auch hymnische Kompositionen ins Leben zu setzen, die sich keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken müssen. Auf balladeske Momente muß der geneigte Fan zwar verzichten, aber an Abwechslung wird dennoch nicht gespart, so daß einzelne Songs wie ›Ulfbert‹ oder ›Kiew‹ trotz des konzeptionellen Zusammenhanges ebenso als Single hätten veröffentlicht werden können wie der Titelsong selbst.
Reife Leistung die Dame und die Herrschaften! Am dritten Teil darf bereits geschmiedet werden, wir warten sehnsüchtig darauf!
beeindruckend | 13 |