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TRANSMISSION (D) – ID, Ego and Superego

POINT MUSIC

Der Blick auf das Backcover von »ID, Ego and Superego« verrät, daß wir es hier keineswegs mit biertrinkenden Schwermetallern vor dem Herrn zu tun haben, die ihren Metal gerne mit einem entsprechenden Schlückchen Gerstenkaltschale genießen, der dann, je nach stilistischer Ausführung der Musik gerne auch im stilechten Trinkhorn zur Brust genommen wird. "Du trinkst, was du bist", oder so ähnlich, könnte man durchaus auch auf das Musikbusiness ummünzen. TRANSMISSION, ein deutsches Quintett posiert auf dem Backcover ihres aktuellen Werkes stilbewußt vor einem üppigen Weinregal und läßt von daher, um die Überleitung zu schaffen, auf Klänge schließen, die eher den Gourmet ansprechen.

Genau das schaffen die fünf jungen Männer mit ihrem vorliegenden ersten Full-Length-Album auch problemlos. Obwohl erst seit 2004 in der aktuellen Besetzung zusammen, haben mehrere der Musiker schon Erfahrung im Business gewinnen können, wie auch der Name TRANSMISSION kein ganz unbekannter in der Szene mehr sein sollte, schließlich existiert auch noch ein selbstbetiteltes Demo aus dem Jahre 2003, das TRANSMISSION bereits ersten Respekt einbringen konnte.

Auf »ID, Ego And Superego« fahren TRANSMISSION ein reichhaltiges Menü an unterschiedlichen Klängen auf, die zwar allesamt dem Bereich des progressiven Metal entstammen, die aber gleichzeitig auch unter Beweis stellen, wie breitgefächert dieser Begriff eigentlich ist, um diese Art von Musik beschreiben zu können. Mitunter gehen die Jungs regelrecht heftig zu Werke, wie in ›Make You Believe‹, das vor allem aufgrund des rauhen Gesangs von Juan Roos regelrecht zum Feger gedeiht und auch auf so manchem Power Metal-Album seine Berechtigung hätte. Dem gegenüber steht der mehr als viertelstündige Titelsong, eine verschachtelte Monumentalkomposition, die nicht zuletzt durch das Mitwirken von Gastsänger Michael Sadler (SAGA) zu einer Prog-Perle der alten Schule gedeiht. Aber auch ohne diesen Fremdbeitrag, der über die gemeinsame Teilnahme von Michael und den TRANSMISSION-Mitgliedern Christian Becker (b) und Stephan Kernbach (k) am Album »Chain.exe« der Proggies von CHAIN zustande kam, besticht »ID, Ego And Superego« durch hervorragend ausgeklügeltes Songmaterial. TRANSMISSION haben sowohl kurze, fast schon als eingängig zu bezeichnende und geradlinig durchkomponierte Songs anzubieten, wie das fetzige ›Buried Alive‹, können aber auch mit melancholischen Tracks, wie dem von der Atmosphäre her dezent an DEAD SOUL TRIBE erinnernden ›One Day‹ überzeugen. Meiner Meinung nach aber haben TRANSMISSION ihre stärksten Momente dann, wenn sie mit üppigen Arrangements und dementsprechenden Songlängen aufwarten, wie beispielsweise in ›Vanity Town‹, das mich irgendwie an neuere THRESHOLD erinnert, oder dem Grande Finale in Form von ›The Darker Day Of Life‹, das auch von US-amerikanischen Größen vom Schlage ENCHANT stammen hätte können. Mit jener Formation hatten TRANSMISSION übrigens auch schon die Ehre, gemeinsam aufzutreten, aber auch mit FATES WARNING und, auch wenn stilistisch weniger passend, mit TESTAMENT und CLAWFINGER teilten sie schon die Bühne. Auch das ist ein Indiz dafür, daß TRANSMISSION keinesfalls Musik für eine engstirnige Zielgruppe zu offerieren haben, sondern ganz im Gegenteil, von zart bis hart das gesamte mögliche Spektrum jener Klänge, die gemeinhin als Progressive Metal bezeichnet werden, mit ihrem Album abdecken.

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info@transmission-online.de

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
TRANSMISSION (D) im Überblick:
TRANSMISSION (D) – ID, Ego and Superego (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 31)
TRANSMISSION (D) – Transmission (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 22)
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