TRIPCHORD – Surviving The System
CYCLONE RECORDS (Import)
Modern, sehr modern zeigen sich die Kanadier TRIPCHORD auf ihrem zweien Album »Surviving The System«. Stilistisch könnte man die Angelegenheit schlicht und ergreifend als Nu Metal abtun, aber irgendwie reicht dieser Begriff nicht aus, um den Herrschaften gerecht zu werden. Zwar sind KORN-verdächtige Baß-Spielereinen nicht mehr unbedingt innovativ, in Verbindung mit dem Vortrag von Sänger Tommy Geraldes kommt die Angelegenheit aber dennoch nicht uninteressant aus den Boxen. Der Gesang ist in erster Linie das beachtenswerte an dieser Scheibe, denn Tommy singt nicht nur klar und ist über jeden Zweifel erhaben, er hat immerzu auch einen sehr melancholischen Unterton, mitunter gibt er seine Texte gar anklagend an den Zuhörer weiter. Jede Grunge-Formation könnte sich wohl glücklich schätzen würde man Weltschmerz auf diese Art und Weise intonieren.
In Kombination mit der an sich "fröhlich" und zum Hopsen klingenden Musik wirkt das zwar nicht immer passend, aber doch interessant. Schon der Opener ›Reject‹ kann als Paradebeispiel für den Sound von TRIPCHORD herangezogen werden, hier regiert die Sangesdarbietung eindeutig das Geschehen. Variabilität ist über die gesamte Spielzeit gegeben, auch der Gesang tendiert mitunter in Richtung abgrundtiefer Growls, was an und für sich schade ist, da hier sehr viel an Ausdruckskraft verlorengeht. Im Gegensatz zum Vortrag des Sängers ist die Musik der Band aber weder neu noch besonders beeindruckend, weshalb der Großteil der Tracks auch am Hörer eher vorbeizischt und kaum etwas in Erinnerung bleibt.
So "nu" ist "Nu Metal" nämlich nun auch schon wieder nicht mehr, obwohl die Melange der Kanadier durchaus reizvoll gestaltet wurde.
annehmbar | 6 |
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