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MORS PRINCIPIUM EST – Liberation = Termination

LISTENABLE/ROUGH TRADE

Es fällt schwer, die Klänge der Finnen von MORS PRINCIPIUM EST so zu beschreiben, daß die gesamte Bandbreite an Zutaten auch umfaßt wird. Die Finnen haben bis vor kurzer Zeit noch jene Art von Musik gespielt, die als Göteborg-Stil landläufig bekannt ist. Doch für ihr aktuelles Album, dem mittlerweile bereits dritten in der Karriere, haben MORS PRINCIPIUM EST ihre Klänge massiv aufgefettet.

In erster Linie fällt über die gesamte Laufzeit die Kälte auf, die das Sextett zu versprühen imstande ist; mitunter kann man sogar fast von Sterilität sprechen. Klinisch und dennoch ungemein brutal klingen vor allem die Drums und der Baß, die einen modernen Rhythmusteppich fabrizieren, über den dann die Gitarristen Jarkko Kokko und Jori Haukio ihre Riffs auslegen. Aber auch Joona Kukkola am Keyboard weiß sich in Szene zu setzen und vermag mit seinem Spiel, die Songs zum Großteil perfekt zu untermalen, bekommt aber auch genügend Freiraum, um nicht im immer wieder einsetzenden Stakkato-Angriff der Gitarrenarmada unterzugehen. Obendrein vermag auch Ville Viljanen mit seinem rauhen und heiseren Organ für zusätzliche Brutalität zu sorgen. Der Knabe versucht erst gar nicht, mit melodiösen Gesangspassagen zu glänzen, sondern gibt seine Texte immerzu auf die passende Art und Weise wieder und nicht zuletzt auch deshalb klingen MORS PRINCIPIUM EST anno 2007 sehr rauh, brutal und eiskalt. Da sich die Burschen ihre Inspirationen offenbar nicht nur aus dem Metal holen, sondern sehr gerne auch über den Tellerrand hinausblicken, gibt es auf »Liberation = Termination« auch einige Details zu entdecken, die man nicht unerwähnt lassen sollte: ›The Animal Within‹ wird von einem merkwürdig klingenden, poppigen Keyboard-Sound eröffnet, dessen Melodie irgendwie orientalisch anmutet. Dieses Thema greifen in Folge die Gitarristen auf, um daraus eine ohrwurmtaugliche melodiöse Death Metal-Nummer im Stile neuerer IN FLAMES zu kreieren. Während die Finnen offenbar nicht wirklich darauf bedacht sind, zwingende Ohrwürmer ins Leben zu setzen, überrascht ein ebensolcher um so mehr. Auch ›Cleansing Rain‹ ist definitiv ein solcher geworden und muß in Folge deshalb zusammen mit dem sterilen, aber dennoch symphonisch anmutenden Kriecher ›The Distance Between‹ und dem irgendwie an THE HAUNTED auf einem MNEMIC-Trip erinnernden ›It Is Done‹ zu den Highlights des Albums gezählt werden.

Interessant zu erwähnen ist auch noch die Tatsache, daß die Truppe im Moment einen neuen Gitarrist sucht, da sich Jori Haukio mit Ende des letzten Jahres aus dem Staub gemacht hat, da er sich mit der musikalischen Entwicklung der Band nicht mehr identifizieren konnte. Interessant vor allem deshalb, weil Jori eigentlich der Songwriter in diesem Sextett war.

Auch wenn »Liberation = Termination« das bislang reifste Werk der Finnen ist, muß man vor allem aufgrund der zu erwartenden Veränderungen die weitere Entwicklung dieser Band beobachten.

http://www.morsprincipiumest.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
MORS PRINCIPIUM EST im Überblick:
MORS PRINCIPIUM EST – Liberation = Termination (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 29.04.2007
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 15.08.2008
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 22.03.2009
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 11.03.2011
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 01.05.2011
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 30.09.2011
MORS PRINCIPIUM EST – News vom 14.01.2014
Soundcheck: MORS PRINCIPIUM EST-Album »Inhumanity« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 69" auf Platz 29
Soundcheck: MORS PRINCIPIUM EST-Album »Liberation = Termination« im "Soundcheck Heavy 99" auf Platz 29
Soundcheck: MORS PRINCIPIUM EST-Album »The Unborn« im "Soundcheck Heavy 81" auf Platz 32
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