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EIDOLON (CDN) – The Parallel Otherworld

ESCAPI/EDEL

Neuer Sänger, neues Glück. Bei EIDOLON könnte man bei diesem Satz fast von "Tagesordnung" sprechen, denn nachdem man erst auf den letzten beiden Veröffentlichungen »Coma Nation« (2002) und »Apostles Of Defiance« (2003) mit Pat Mulock einen bis zu jenem Zeitpunkt unbekannten Musiker an Bord holte, mußten sich die Gebrüder Dover nach dessen Ausstieg abermals um einen neuen Frontmann kümmern. Durch ihre Umtriebigkeit innerhalb der Szene war es aber kein Problem, diesmal einen zumindest einigermaßen bekannten Namen zu finden, der fortan auch bei EIDOLON singen sollte. Nils K. Rue, ansonsten bei den norwegischen Progressive Metallern von PAGAN'S MIND in Diensten, wird nun also auch bei EIDOLON das Mikrophon bedienen.

Das erste Ergebnis dieser neuen Kooperation nennt sich »The Parallel Otherworld« und stellt das bereits siebte Studioalbum in der Geschichte von EIDOLON dar. Den Einsteig ins Geschehen erlaubt uns der als Monumentalepos angelegte Titelsong, der es auf satte elf Minuten Spielzeit bringt und den Freund des progressiven Metals ob der detaillierten Vielfalt an Klängen und der opulenten Ausführung vor Verzückung im Dreieck hüpfen lassen wird. Obwohl die Kanadier noch nie wirklich geradlinig zu Werke gingen, war ein dermaßen abgefahrenes und progressives Epos bislang nie zuvor in der Bandgeschichte zu vernehmen. Inwiefern sich Nils' Beitrag als ausschlaggebend für das Album ausgewirkt hat, vermag ich nicht zu beurteilen, stimmig ist die Angelegenheit aber in jedem Fall geworden und mit seiner hier noch stärker als sonst an Geoff Tate erinnernden Stimme, vermag Nils »The Parallel Otherworld« zu einem Highlight des bisherigen Schaffens von EIDOLON gedeihen zu lassen.

Die guten Kontakte der Brüder Glen (g, k) und Shawn Drover (d) innerhalb der Szene lassen sich auch in weiterer Folge auf diesem Album nachvollziehen, denn an Gästen darf der Fan zunächst einmal Michael Romeo von SYMPHONY X bei ›Arcturus #9‹, das mit zu den härtesten Songs des Albums zu zählen ist, begrüßen. Weiter geht der Reigen an prominenten Mitarbeitern mit den Herren Chris Caffery und Frank Aresti, die ›The Eternal Call‹ gitarrentechnisch veredelten. Zum krönenden Schluß haben dann auch noch Michael Denner und Hank Shermann die Ehre partizipiert und zwar bei der beeindruckenden Coverversion des MERCYFUL FATE-Klassikers ›The Oath‹.

Doch nicht nur durch diese "Fremdarbeiten" vermag die Musik von EIDOLON zu glänzen, die Songs an sich wissen - auch ohne Gastbeiträge - mächtig zu beeindrucken. Immer wieder zelebrieren die Kanadier zusammen mit ihrem norwegischen Sänger ihren Power Metal auf höchst progressive Art und Weise, scheuen nicht davor zurück, die Atmosphäre recht düster zu halten und haben im Laufe der Zeit gelernt, daß abgefahrene Songs trotz aller technischer Finesse in erster Linie durch melodische Hooks in Erinnerung bleiben. Genau daran haben sich EIDOLON auf »The Parallel Otherworld« gehalten, und deshalb darf man ohne Übertreibung vom bis dato reifsten Werk dieser Band sprechen.

http://www.eidolon-nightmareworld.com/

eidolon@eidolon-nightmareworld.com

super 14


Walter Scheurer

 
EIDOLON (CDN) im Überblick:
EIDOLON (CDN) – Apostles Of Defiance (Rundling-Review von 2003 aus Online Empire 17)
EIDOLON (CDN) – The Parallel Otherworld (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
EIDOLON (CDN) – Rock Station 7-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
EIDOLON (CDN) – Online Empire 5-Interview (aus dem Jahr 2000)
EIDOLON (CDN) – Online Empire 18-Interview (aus dem Jahr 2004)
EIDOLON (CDN) – News vom 03.07.2001
EIDOLON (CDN) – News vom 03.06.2004
Soundcheck: EIDOLON (CDN)-Album »Apostles Of Defiance« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 72" auf Platz 10
Soundcheck: EIDOLON (CDN)-Album »Coma Nation« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 64" auf Platz 10
Soundcheck: EIDOLON (CDN)-Album »Hallowed Apparition« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 57" auf Platz 6
Soundcheck: EIDOLON (CDN)-Album »The Parallel Otherworld« im "Soundcheck Heavy 92" auf Platz 8
Playlist: EIDOLON (CDN)-Album »Apostles Of Defiance« in "Jahrescharts 2003" auf Platz 9 von Walter Scheurer
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