GRAVE DIGGER (D) – Tunes Of War
G.U.N/SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
G.U.N haben gerade ganz lässig sämtliche GRAVE DIGGER-CDs, die unter ihrer Flagge erschienen waren, auf einen Schlag neu veröffentlicht. Zwar hat man sich Bonusmaterial oder irgendwelchen sonderlichen Aufwand mit Ausnahme eines Remasterings gespart (wenn man von dem nicht gerade schmucken Aufdruck auf der linken Seite des Covers absieht, der auf eben jenes Remastering verweist...), aber dennoch ist dies ein guter Anlaß, einen Release aus der Mitte der Karriere der Schaufler herauszupicken, deren Bedeutsamkeit für die komplette Karriere nicht zu leugnen ist: »Tunes Of War«.
Nachdem Chris Boltendahl die Truppe für das '93er Album »The Reaper« (und natürlich auch für die kurzerhand nachgeschobene EP »Symphony Of Death«) mit einem neuen Line-up wiederbelebt hatte, die runderneuerte Mannschaft mit der '95er Scheibe »Heart Of Darkness« ordentlich Schwung geholt hatte, sollte ihnen ein Jahr später der große Schlag gelingen: »Tunes Of War« stellte den ersten Teil der Schottland-Trilogie dar, die auf den beiden nächsten Alben »Knights Of The Cross« ('98) und »Excalibur« ('99) fortgesetzt werden sollte - wenn auch nicht ganz so wie es wahrscheinlich im Sinne des Erfinders gewesen war. Denn: Der "Textchef" von »Tunes Of War« war bekanntlich Basser Tomi Göttlich, der allerdings nach diesem Album die Band verließ (und dann erst wieder Jahre später bei REBELLION an der Seite von Uwe Lulis auftauchen sollte, wo er beim Debut »Shakespeare's Macbeth - A Tragedy In Steel« ein weiteres Mal seine Extraklasse als Texter beweisen sollte).
Doch auch musikalisch war »Tunes Of War« sehr gut bestückt und Songs wie ›William Wallace (Braveheart)‹, ›The Dark Of The Sun‹ oder ›Rebellion (The Clans Are Marching)‹ sollten schnell zu Eckpfeilern des GRAVE DIGGER-Programms werden. Nicht umsonst wird letztgenannter Track von der gleichnamigen Nachfolgeband der Herren Lulis und Göttlich auch heute noch live gespielt.