DRAGONLAND – Astronomy
CENTURY MEDIA RECORDS/EMI ELECTROLA
DRAGONLAND mußten raus. Raus aus der Ecke der HELLOWEEN/HAMMERFALL-Kopisten. Dringend! Denn ein weiteres Album mit diesem Flair und die Band wäre endgültig als lahme Kopie verschrien gewesen. Diese Mission haben die Schweden mit »Astronomy« erfolgreich gemeistert und haben einen starken klassischen Einfluß in ihre Musik eingebettet. Doch dabei sind sie ein wenig überambitioniert vorgegangen, so daß man streckenweise meinen könnte, eher einer Orchester- als einer Metalplatte zu lauschen. Und so filetieren die oft äußerst raumgreifenden Klassikparts das Hörerlebnis, ähnlich wie bei KAMELOTs ansonsten vortrefflichen »Epica«-Album, wo die Zwischensequenzen den Fluß des Albums zerstörten. So ertappt man sich schon beim zweiten, dritten Hördurchgang, daß man das vierminütige Epos »The Book Of Shadows Part IV: The Scrolls Of Geometria Divina« einfach überspringt und irgendwann die Platte nach dem neunten Song beendet und lieber wieder an den Anfang zurückkehrt, als das prätentiöse dreiteilige, 14 Minuten andauernde Schlußstück »The Old House On The Hill« nochmal über sich ergehen zu lassen. Selbstverständlich lassen DRAGONLAND hier ihre Musikalität ganz besonders aufblitzen, doch am hörenswertesten ist die Band bei einem Stück wie dem schlicht phänomenalen ›Too Late For Sorrow‹, so daß man in diesem Fall nur ein klares "Weniger wäre mehr gewesen" als Resumée zu dieser Platte anbringen kann. Doch vielleicht gelingt es den Schweden ja beim nächsten Mal, wenn sie etwas mehr Erfahrung mit ihrer neuen Klangwelt gewonnen haben, die klassischen Elemente wohldosierter und zielorientierter einzusetzen.
beeindruckend | 13 |