SHIVA (S)
The Curse Of The Gift
(12-Song-CD: Preis unbekannt)
Anscheinend hat sich alles gegen SHIVA verschworen. Das ist nämlich die einzig mögliche Erklärung für die anhaltende Erfolglosigkeit dieser Band. Ihre beiden bisherigen Alben waren nämlich rundum gelungen und nichtsdestotrotz mußten die Schweden, die mittlerweile vom Duo zu einer festen Band angewachsen sind, ihre neue Platte in Eigenregie verwirklichen.
In Form von »The Curse Of The Gift« hat man dennoch sein bis dato bestes Album eingespielt, das so facettenreich daherkommt, wie man es sich nur vorstellen kann, da Elemente von Melodic Rock über Power Metal bis Prog zum Zuge kommen. Nach wie vor stehen bei SHIVA die Melodien ganz weit im Vordergrund, doch allein durch den extrem wandlungsfähigen Gesang von Anette Johansson sind alle Stimmungsfärbungen möglich: Vom kleinen, verzückt daherträllernden Mädchen bis zur toughen Powerröhre hat Anette alles drauf! Sie hatte früher übrigens bei YANKEE HEAVEN gesungen und traf bei dieser Truppe auch ihren heutigen SHIVA-Partner Mats Edström, der seine Karriere 1984 bei den schwedischen ARROW begonnen hatte, die es allerdings nur zu einer EP (1986) und einer Single (1988) brachten.
Unterm Strich könnte »The Curse Of The Gift« sogar noch ein, zwei Pünktchen mehr absahnen, wenn da nicht zwei oder drei Songs wären, bei denen andere, angesichts der Leistung, die SHIVA ansonsten ganz locker aus dem Hut zaubern, gefrustete Bands plötzlich mit einer erleichterten Miene aufzeigen und den Spruch "Das würden wir aber auch packen!" anbringen können. Doch dann schafft es der schwere, mystisch angehauchte Stampfer ›The Chameleon‹ im Handumdrehen zu belegen, daß »The Curse Of The Gift« ein Album ist, das locker meilenweit aus der Veröffentlichungsflut herausragt.
Ihr solltet »The Curse Of The Gift« übrigens im normalen Plattenhandel erhalten können, da der neugegründete, in München ansässige Vertieb NL DISTRIBUTION die Scheibe hierzulande betreut. Ansonsten:
http://hem.spray.se/ake.edstrom/
viele Arme, große Klasse |