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TIKAL

Tikal

(4-Song-CD-R: Gratis-Download)

Der Name TIKAL geht auf die Kultur der Maya zurück, die eine Stadt im heutigen Norden von Guatemala erbauten und ihr diesen Namen gaben. Ausgeborgt und quasi zweckentfremdet haben den Namen fünf Italiener, die unter dem Banner TIKAL seit einigen Jahren zusammen Musik machen. Die Kultur der Maya gibt die Band zwar auch als Inspiration für ihr Werken an, der Musik selbst ist diese Tatsache aber nicht anzuhören. Die vier Songs klingen viel eher nach jener alten Zeit, als die Rockmusik etabliert werden konnte und so mancher Gitarrist dahinter kam, welch dubiose Geräusche man seinem Instrument entlocken kann. TIKAL können demnach mit opulenten Gitarrenklängen aufwarten und wissen zudem auch mit interessanten Rhythmen zu gefallen. Der Opener ›Clochard‹ beginnt sehr behäbig und akustisch instrumentiert, während Sänger Alessandro sehr weinerlich und fast einlullend klingt. Der Hörer wird aber schon recht bald Bekanntschaft mit einem gutgemachten Rocksong machen können, denn zu eben diesem wird der Opener in Folge. TIKAL verzichten hier zur Gänze auf psychedelische Elemente, weshalb dieser Song auch der einzige dieser CD ist, der noch relativ zeitgemäß klingt. ›Non Graphic Tautology‹ dagegen versprüht ein ähnlich psychedelisches Flair wie es so manche Combo in den 70er Jahren tat. Vor den geschlossenen Augen des Rezensenten bilden sich plötzlich wabernde Rauchschwaden, der Duft von grasgrünen, aber nicht ganz legalen Rauchwaren liegt in der Luft und Ernüchterung setzt erst ein, wenn dieser Song zu Ende ist. Mit ›Oblium‹ folgt ein Zweiteiler als Rausschmeißer, dessen erster Teil ein Intro mit fast fünf Minuten Spieldauer geworden ist und eben dort anschließt, wo ›Non Graphic Tautology‹ aufgehört hat. Mitunter meine ich in besagtem Intro gar Tiergeräusche aus dem Dschungel vernommen zu haben, aber vielleicht waren die akustischen Rauchschwaden von vorhin einfach zu intensiv. Der "Hauptteil" von ›Oblium‹ beginnt zwar ebenfalls einigermaßen psychedelisch, rockt dann aber plötzlich drauflos wie weiland Jimi Hendrix und beschließt diese Scheibe recht fulminant mit altbekannten Klängen, die aber keinesfalls altbacken klingen.

Eine Kostprobe von der Band kann sich der Interessent völlig einfach genehmigen, denn die Italiener waren so frei und haben diese Demo-CD für lau auf ihre Webpage gestellt.

http://www.tikalplan.com/

tikalplan@hotmail.it

Tiergeräusche und wabernde Rauchschwaden


Walter Scheurer

 
TIKAL im Überblick:
TIKAL – Tikal (Do It Yourself-Review von 2006 aus Online Empire 27)
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