Neal Morse – Neal Morse
INSIDE OUT RECORDS/SPV
"Schon wieder eine Soloplatte!", werden jetzt wohl nicht wenige anmerken. Nun ja, nicht ganz falsch, aber Neal Morse ist nicht irgendwer, sondern der musikalische Wunderdoktor hinter der wohl innovativsten Band der letzten Jahre, namentlich SPOCK'S BEARD. Da er dort fast alles im Alleingang komponiert, stellt sich zwar die Frage, warum dieses Album nötig ist. Wer sich ein bißchen mit dem Herrn beschäftigt hat, wird aber wissen, daß er so viele Songs in der Hinterhand hat, daß er mit einem Album jährlich einfach nicht ausgelastet ist. Außerdem hat er hier die Chance genutzt, sämtliche Instrumente (mit Ausnahme des Taktgebers, wo ihn sein Bandgefährte Nick gewohnt lässig unterstützt) höchst eigenhändig einzuspielen. Während der ersten sieben Nummern faßt er sich kompositorisch recht kurz und bündig, überzeugt schlicht und ergreifend durch Melodieführung, die man als überragend bezeichnen muß. Völlig gleichgültig, ob es nun total balladesk, wie in ›Emma‹, oder rockig schräg wie in ›That Which Doesn't Kill Me‹ zugeht. Überraschend klingen allerdings völlig leichtfüßige Nummern wie ›Lost Cause‹, welches sofort ein zufriedenes Lächeln in jedes Gesicht zaubern kann oder ›Nowhere Fast‹, mit er eigentlich die Charts stürmen müßte. Anyway, Morse wäre nicht Morse, wenn nicht am Ende noch ein Longtrack kommen würde. Und was im Titeltrack, der in vier Teile unterteilt ist, so alles abgeht, wird jeden Prog-Freak zum Abdrehen brigen. Ich sage nur so viel, Mr. Velasco trinkt wieder seinen Tabasco...
genial | 18 |