SKYLARK (I) – Fairytales
SCARLET/POINT MUSIC
Weshalb SKYLARK zum Feindbild zahlreicher Journalisten geworden sind, ist auch für mich nachvollziehbar. Die Musik des italienischen Sextetts hat sich im Laufe der Jahre vom bombastischen Power Speed Metal mit Keyboarduntermalung hin zu pompösen poppigen und vor allem sehr schwülstigen und kitschigen Schunkelklängen entwickelt, wodurch leider auch der musikalische Anspruch den Bach hinuntergegangen ist.
Doch Eddy Antonini und seine Kumpanen scheinen aus den Schelten der Vergangenheit gelernt zu haben und klingen auf »Fairytales« wesentlich essentieller als zuletzt. Die inzwischen hauptamtliche Sängerin Kiara überzeugt mit einer recht einfühlsamen, aber keineswegs trällernden Stimme, während Eddy sein Keyboard, das zwar immer noch dominant ist, auch ab und an den Gitarren unterordnet. Der Kitschfaktor ist zwar immer noch bedenklich hoch, wobei vor allem der sehr verwässerte Sound und das Cover zu nennen wären, Songs wie das knapp 20minütige ›Little Red Riding Hood‹ oder ›Lions Are The World‹ dagegen machen doch deutlich, daß sich SKYLARK in einer Rückbesinnungsphase befinden dürften. Solch herrliche Melodien hat man von den Italienern schon jahrelang nicht mehr gehört, weshalb ich es der Band auch durchaus zutraue, mit »Fairytales« den ramponierten Ruf wieder einigermaßen zu verbessern. Doch leider haben die Italiener mit der völlig in die Binsen gegangenen Coverversion von Mike Oldfields ›Moonlight Shadow‹ auch ihren Kritikern wieder reichlich Stoff zum Lästern abgeliefert.
Meiner Meinung sollten SKYLARK stilistisch den bereits auf diesem Album getätigten Schritt zurück in die eigene Vergangenheit auch weiterhin verfolgen und sich vor allem aber auf ihre Fähigkeiten verlassen, eigene Songs zu schreiben.
annehmbar | 7 |