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  UE-Home → History → Online Empire 24 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → CAMP JASON – »Welcome To Camp Jason«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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CAMP JASON

Welcome To Camp Jason

(12-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Hört man das Intro von »Welcome To Camp Jason«, so könnte man noch vermuten, daß da etwas in Richtung Industrial auf einen zukommt. Der Übergang zum ersten schwermetallischen Stück namens »Lies Of A Fool« ist dann dementsprechend etwas gewöhnungsbedürftig, was im übrigen auch auf die komplette Scheibe der sechsköpfigen Truppe aus Norddeutschland zutrifft. Aber Monotonie kann man CAMP JASON jedenfalls nicht vorwerfen. CAMP JASON - das ist im Großen und Ganzen brachialer Thrash Metal gepaart mit Hardcore-Einflüssen. Das Ganze geht bei den wirklich hörenswerten Stücken tendenziell am ehesten in Richtung SLAYER, was das geschulte Ohr spätestens bei ›Demon‹ entdecken wird. Vielleicht ein wenig BIOHAZARD, ach ja, und es hat auch noch was von SEPULTURA.

»Welcome To Camp Jason« zeichnet sich im weiteren vor allem durch ständige Rhythmuswechsel aus. Manchmal davon auch ein wenig zuviel des Guten, weil der "Variantenreichtum" schon fast in heillosem Chaos ausartet. Aber irgendwie knüppeln die Jungs nicht nur drauf los, sondern bringen auch gleichzeitig eine geile Atmosphäre rüber. Allerdings läßt sich über ›These Days‹ nun wirklich wieder streiten, aber ich fange erst gar nicht damit an. Im weiteren Verlauf der Scheibe könnte man nun so langsam den Eindruck gewinnen, daß CAMP JASON sich irgendwie einfach an allem probieren. Sicherlich nennens- und hörenswert wäre da ›Falling Angel‹, ein melancholisch beginnender Song, der sich nach und nach in immer größere Aggressionen zu steigern scheint. Hier reicht die Bandbreite der Vocals von einfachem Sprechgesang bis hin zu durchdringendem Kreischen. Bis dahin vorgehört, wird die CD bei näherer Betrachtung doch immer interessanter, denn die folgenden Stücke ›Little Sweety‹ und vor allem ›War Sells‹ gehen so richtig ab. Schnell, rhythmisch, eingängig, Kopfnicken mindestens garantiert. Resumee bis hier hin: ordentlich bis gut. Eben doch noch stark verbesserungswürdig, aber teilweise doch ohrwurmverdächtig.

Den absoluten Absturz erlebt man allerdings dann leider doch noch, zumindest dann, wenn man sich gerade so schön an das Knüppel-Gewitter gewöhnt hatte. Der letzte Song ›Kalt‹ fällt dermaßen der Rolle, daß einem wirklich angst und bange ist. Eigentlich darf man diese Qual für die Ohren auch gar nicht "Lied" titulieren, denn es entgleist völlig - wie gewollt und nicht gekonnt. Ein grauseliger Ausflug mit wenig Instrumenten und um so mehr Sprechgesang in Richtung - was soll es sein? Dark Wave? HipHop? "Es wird schlagartig kalt", singt es da. Oh ja, das wurde es. Denn die doch einigermaßen positiven Eindrücke meinerseits begannen doch gewaltig, ins Wanken zu geraten. Aber: Wem's gefällt, sag' ich da nur. Auch das Outro kann da nicht mehr viel retten, und bringen tut es auch nichts.

Endstand: Es bleibt dann doch "nur" ein kleines "ordentlich" mit gerade so 8 Pünktchen. Schade eigentlich. Aber ich hatte auch ganz vergessen zu sagen, daß CAMP JASON als solches auch gerade mal ein Jahr existieren. Da drücke ich ja auch mal ein Auge bei groben Entgleisungen zu...

http://www.camp-jason.de/

Versuchscamp


Tanja Schwarz

 
CAMP JASON im Überblick:
CAMP JASON – Welcome To Camp Jason (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 24)
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