LANFEAR – Another Golden Rage
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Ich erinnere mich noch sehr genau an »Zero Poems«, jene Scheibe mit der ich zum ersten Mal mit dem Namen LANFEAR Bekanntschaft machen durfte. Damals (1999) klang die Musik dieser süddeutschen Formation noch recht progressiv, aber dennoch einigermaßen kraftvoll. Im Laufe der Zeit entwickelten sich LANFEAR immer mehr in Richtung Power Metal, was nicht zuletzt an der Tatsache lag, daß mit Tobias Althammer ein neuer Sänger ins Line-Up integriert werden konnte. Als erste Veröffentlichung dieser Liaison erschien im Jahre 2003 »The Art Effect«, ein Album, das von Presse und Fans gleichermaßen wohlwollend aufgenommen wurde. Auf »Another Golden Rage« beweisen die Herrschaften einmal mehr, daß Power Metal etwas anderes ist, als jene Musik, mit der uns unzählige Formationen aus aller Herren Länder versuchen, ihre kompetent vorgetragenen, aber gleichzeitig auch zu sehr glattgebügelten, Melodiereigen unterzujubeln. Auch wenn es LANFEAR inzwischen nicht mehr gerne hören, wenn ihre Musik als "progressiv" bezeichnet wird, ganz kommt man an diesem Attribut nicht vorbei. ›The Unrestrained‹ beispielsweise erinnert an MAGNITUDE 9, die ja auch mit besagter Form von Metal in Verbindung zu bringen sind. Wie auch immer, »Another Golden Rage«, übrigens ein Konzeptalbum, in dem die Geschichte von Göttern erzählt wird, denen es nicht mehr bewußt ist, daß sie solche Wesen sind, zeigt LANFEAR in Topform und mit einer gehörigen Portion Innovationsfreude. So enthält ›Shades of Black‹ neben dem klaren Gesang von Tobias auch Black Metal-Gekreische (von Bassist Alexander Palma gut und glaubwürdig intoniert), was für Atmosphäre zu sorgen weiß und in ›Eternally‹, eine der gefühlvollsten Balladen, die mir in letzter Zeit zu Ohren gekommen ist, kommt ein Saxophon zum Einsatz, das perfekt in das Gesamtbild des Songs eingefügt werden konnte.
In erster Linie ist es aber dennoch die Durchschlagskraft der Songs, die den Zuhörer in ihren Bann ziehen werden.
überragend | 16 |