Y-Files-Datasheet |
Contents: EAGLES-Rundling-Review: »Hell Freezes Over« |
Date: 1995 (estimated, created), 15.09.2008 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: post-UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: unreleased |
Reason: medium missing |
Task: publish |
Comment: "For the records: We never broke up, we just had a fourteen year vacation", so lautete die erste Ansage von Glenn Frey bei diesem Konzert, an dem übrigens Timothy Drury (WHITESNAKE) als Keyboarder mitwirkte und als "zusätzlicher Musiker" gecreditet wurde. Nochmal 13 Jahre später sollte dann aber die Hölle erst wirklich zugefrieren, denn im letzten Jahr veröffentlichten die EAGLES, seit 2001 ohne Don Felder, ihr neues Album »Long Road Out Of Eden«, mit dem sie spielend beweisen konnten, daß sie ihr Handwerk auch 28 Jahre nach dem letzten Studioalbum »The Long Run« nicht verlernt haben. Dieses Review war als "Non-Metal-Tip" in UNDERGROUND EMPIRE 8 geplant gewesen, ein Konzept innerhalb der Rundlingreviews, die wir in UNDERGROUND EMPIRE 7 eingeführt hatten. Mittlerweile sehen wir das nicht mehr so eng, sondern haben das reinmetallische Korsett schon längst gesprengt: Alles, was ordentlich rockt, darf sich im UNDERGROUND EMPIRE austoben! Und wenn es sich dann auch noch eine Ausnahmeband wie die EAGLES handelt, ist sie uns um so mehr willkommen! |
Supervisor: Stefan Glas |
EAGLES – Hell Freezes Over
EAGLES RECORDING CO./GEFFEN/BMG ARIOLA
Man soll es kaum glauben, aber auf MTV (Money TeleVision, oder so... - Red.) kommen doch hin und wieder mal ein paar interessante Beiträge. Mal abgesehen von der (viel zu kurzen) QUEENSRŸCHE-"unplugged"-Sendung, würde mir da spontan allerdings nur noch der Livemitschnitt des Auftrittes der reformierten EAGLES einfallen. Anyway - auf jeden Fall wären wir jetzt bei des Dackels Kern angelangt.
"Eher friert die Hölle zu, als daß wir wieder eine Platte zusammen machen werden", verkündeten die EAGLES vor ziemlich genau eineinhalb Jahrzehnten und das geschah gewiß im Brustton der Überzeugung. Aber mit 273°K ist eben glücklicherweise sogar so etwas zu bewerkstelligen und so hat man nicht nur dem dreizackschwingenden Gehörnten den Allerwertesten auf Eis gelegt, sondern gleichzeitig ist eine neue EAGLES-Scheibe erschienen, mit dem unumgänglichen Titel »Hell Freezes Over«. Darauf enthalten sind vier neue Studiosongs sowie zehn alte, kein bißchen angestaubte Livetracks, die einen recht vollständigen Rückblick auf ein kleines Stück Musikgeschichte geben. Ich vermisse zwar ›One Of These Nights‹, aber mit knapp 75 Minuten hat man die Spielzeit des Silberlings so ziemlich ausgereizt. Auf keinen Fall fehlen darf natürlich das EAGLES-Meisterwerk schlechthin, ›Hotel California‹, jenes Lied, mit dem die EAGLES erst richtig weltberühmt wurden. Aber mit ›Pretty Maids All In A Row‹, ›Life In A Fast Lane‹, ›The Last Resort‹ oder ›Tequila Sunrise‹ geben sich ebenfalls allesamt Klassiker des US-Rocks die Ehre. Da steht auch ›New York Minute‹ (traumhaftes Lied - Red.), welches Drummer Don Henley offenbar während seiner Solokarriere geschrieben hat (er konnte mit seinen ›Boys Of Summer‹ sicherlich den meisten Erfolg von allen EAGLES-Alleingängen verbuchen, auch wenn besonders Glenn Frey und Don Felder nicht gerade wenig von sich reden machten - Red.), nicht im geringsten hintenan und macht wohl von allen Stücken am eindrucksvollsten deutlich, daß alle fünf Adler exzellente Stimmen haben. Überhaupt - ich glaube, es gibt keine andere Band auf dieser Welt, die so gefühlvolle Lieder schreiben kann wie die EAGLES, und diese werden durch die unerreichte Harmonie der Stimmen veredelt. Selbst eine (country)rockigere Nummer wie ›Take It Easy‹ hat allein schon durch die genialen mehrstimmigen Chöre einen schmeichlerischen Unterton. Am Ende von ›In The City‹ schließlich gibt es noch eine kleine Hommage an die BEATLES, indem die IGEL kurz deren ›Day Tripper‹ andeuten.
Kurz gesagt: Eine der hörenswertesten Scheiben dieses Jahres!