Neal Morse – Testimony
INSIDE OUT RECORDS/SPV
So weit, so gut, lieber Gott, was aber kommt als nächstes?
Der gute Neal bekommt von Dir die Erlaubnis auch weiterhin Musik zu machen, was auch mehr als nur okay ist. Doch welche Intention hast Du ihm da mit auf den Weg gegeben? Ist es Neal jetzt verboten, Songs zu schreiben, die annähernd die Klasse seiner ehemaligen Formation besitzen? Sein aktuelles Werk »Testimony«, für welches er sogar genug Songs komponiert hat, um eine Doppel-CD daraus zu machen, ist wohl nicht gerade berauschend, oder? Der Großteils des Materials besteht aus eher belanglosem Geplänkel. Von "Prog" ist eigentlich kaum etwas zu bemerken. Weniger, also eine Reduktion auf die tiefschürfendsten Kompositionen, wäre in diesem Fall sicherlich mehr gewesen.
Na, hast Du jetzt ein schlechtes Gewissen? Hoffentlich, denn schlußendlich hast Du diese beide Scheiben, zumindest teilweise mitzuverantworten.
Also, ab in deine Jesus-Latschen, die eine oder andere Flasche edlen Meßweins ins Handgepäck verfrachtet und schnellstens den nächsten Flieger gen Kalifornien gechartert, die Kohle für dein Ticket sollte vorhanden sein, immerhin zahlen wir auch alle brav Kirchensteuer. Dort angekommen, solltest Du dich in aller Ruhe mit Neal zusammensetzen und bei ein paar Gläsern des von Dir mitgebrachten Gesöffs über seine weitere Zukunft, wie sie von uns Unwürdigen herbeigesehnt wird, unterhalten. Diese kann eigentlich nur eine reuige Rückkehr zu SPOCK'S BEARD bringen. Außerdem ist es dem Herrn Morse sicher möglich, gleichzeitig bei dieser Band zu spielen und Dir zu dienen. Unser ehemaliger Pfarrer durfte auch gleichzeitig seinen Beruf ausüben und im Tennisclub sein und keinen Menschen hat diese Tatsache gestört.
Ach ja, beim fünften oder sechsten Achtel kannst Du dem Herrn Morse auch gleich ausrichten, daß man grenzgeniale Nebenprojekte wie TRANSATLANTIC nicht so mirnix, dirnix beendet.
annehmbar | 6 |