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  UE-Home → History → Online Empire 11 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → JESTER'S TEARS – »Illusion«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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JESTER'S TEARS – Illusion

HEADLESS RECORDS

JESTER'S TEARS aus München haben es geschafft, mit ihrer letzten CD einen Deal einzusacken: Man hat bei dem Label HEADLESS unterschrieben, das sich zwar als eine neue Firma verstanden wissen will, aber im Grunde nur die Fortsetzung der Geschichte von D&S RECORDS ist, die sich irgendwann in ATM RECORDS umtauften und kurze Zeit später wegen der Namensähnlichkeit zu dem damals parallel ins Leben gerufene Label AFM in TREASURE HUNT umbenannten.

JESTER'S TEARS haben sich auf ihrer neuen CD ihren eigentümlichen Stil bewahrt und darüber hinaus für weitere Charaktermerkmale gesorgt: So ist der Progressive Metal von JESTER'S TEARS absolut nicht mit irgendeiner Größe des Prog-Genres vergleichbar - weder auf der metallischen noch auf der rockenden Seite. Ein Hauptgrund dafür ist die Gestaltung der Chöre, die zwar häufig mehrstimmig präsentiert werden, aber nie eine hymnenhaften oder bombastischen Touch erhalten sondern vielmehr aus sehr unterschiedlich klingenden Stimmen zusammengesetzt werden. Das sorgt für ein eigenes Profil, drückt jedoch den Ohrwurm-Faktor in den Keller, für den somit höchstens ein Song wie ›Speed Of Pain‹ sorgen kann. Ein weiteres Special, das man ungeniert auskartet ist die Nationalität von Sänger Dimitrios Tsiktês, der ›Storm‹ in seiner Muttersprache singt und man darüber hinaus den Text im Booklet in griechischen Schriftzeichen abgedruckt hat. Doch damit nicht genug der internationalen Elemente, denn so wie die Masken, die man auf dem Cover verwendet, an den Karneval in Venedig denken lassen (vgl. auch Cover der letzten CD) streut man in ›Assassino‹ das gleichlautende italienische Wort ein und wirft dem geneigten Reviewer damit einen kräftigen Stein in den Garten, denn genau das ist der Vergleich, nach dem er die ganze Zeit gesucht hatte: Man stelle sich vor, man kombiniere aktuellen Progressive Metal mit dem Charme einer italienischen Oper und bringe alles auf einen nüchternen, gemeinsamen Nenner.

Daß man auf »Illusion« mit einem Intro und Outro hantiert versteht sich quasi von selbst und daß man bei einer Songanzahl von 14 das ein oder andere kleine Zwischenspiel vorhanden ist ist ebensowenig verwunderlich. Sehr exzentrisch fällt hingegen ›Letter‹ aus, bei dem ein Schreiberling voller Hingabe eineinhalb Minuten lang sein aktuelles Werk in eine Schreibmaschine hackt, während im Hintergrund ein Pianist versonnen eine kleine Melodie klimpert, bevor die Band bei der nachfolgenden Nummer ›The Things That You've Done‹ zur Belohnung eine Gastsängerin auspackt.

http://www.jesterstears.com/

info@jesterstears.com

beeindruckend 13


Stefan Glas

 
JESTER'S TEARS (Besetzung 1) im Überblick:
JESTER'S TEARS – Illusion (Rundling-Review von 2002 aus Online Empire 11)
JESTER'S TEARS – Online Empire 88-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2021)
JESTER'S TEARS – News vom 13.02.2010
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