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SATOR (I) – Cleansing Ritual

ARGONAUTA RECORDS/CARGO

Eines gleich vorweg: In den folgenden Zeilen ist nicht von den schwedischen Rockern die Rede, sondern von einem, seit knapp zehn Jahren lärmenden Trio aus Genua. Verwechslungsgefahr besteht insofern keine, da sich die Italiener einer wesentlich deftigeren, und auch intensiveren Gangart verschrieben haben.

Konkret regiert auf »Cleansing Ritual«, wie wohl auch auf den mir unbekannten, früheren Scheiben des Dreigestirns, derbe Doom-Kost das Geschehen. Diese wird in den vier Tracks auch förmlich ausgewalzt, wodurch sich Songlängen zwischen achteinhalb und knapp zwölf Minuten ergeben.

Obgleich SATOR durchaus auch ein Faible für ausladende Psychedelic-Sounds besitzen, sind es aber nicht unbedingt diese, die das Geschehen in die Länge ziehen. Vielmehr versteht es die Truppe, durch mitunter regelrecht bösartig wirkende Sludge-Anteile die Tracks zu wahren Hörabenteuern zu machen. Der Einstieg ›Ancient Disease‹ läßt zunächst erkennen, wie inspirierend das Frühwerk von EYEHATEGOD auf diese Burschen gewesen sein muß, auch wenn man es nicht ganz schafft, die Brachialität der US-Amerikaner zu erreichen.

Das dürfte aber auch gar nicht das Ziel von SATOR sein, denn weitere Annäherungen gibt es nicht mehr zu hören. Nicht ganz so beklemmend wie der Opener kommt ›Solaris‹ aus den Boxen. Zwar immer noch alles andere als musikgewordener "Sonnenschein", sorgen die erkennbaren Kraut- und Space Rock-Fragmente in dieser Nummer zumindest für kurze Verschnaufpausen, ehe man vom Soundmoloch der Jungs erneut niedergeschmettert wird.

Noch brutaler, und regelrecht bitterböse, geht es mit ›Murder By Music‹ (der Titel ist wahrlich Programm!) weiter. Viel näher an NEUROSIS war die Truppe wohl noch nie, und zudem überkommt einem beim Hören hier irgendwie das Gefühl, von SATOR mit einer Walze in frischen Asphalt verewigt zu werden. Feine Sache, oder?

Kuscheln geht anders, klar. Allerdings war das vom Titel »Cleansing Ritual« ja auch nicht zu erwarten, und wurde auch nicht versprochen. Sehr wohl aber Musik ›On The Edge‹, sofern man auch das Finale als programmatisch betrachten mag. Diese zwölf Minuten bestätigen nämlich den erwähnten Eindruck abermals, werden doch auch damit niederschmetternde, die Gehörgänge zermürbende Klänge in wechselnden Tempi dargeboten. Etwas anderes hatten SATOR mit diesem Album wohl sicher nicht im Sinn.

Daher: Mission erfüllt, Zuhörerschaft erledigt!

http://www.facebook.com/satordoom

gut 10


Walter Scheurer

 
SATOR (I) im Überblick:
SATOR (I) – Cleansing Ritual (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 91)
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