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Edgar Winter – Brother Johnny
QUARTO VALLEY RECORDS
Es ist ehrlich gesagt völlig unverständlich, weshalb erst knapp acht Jahre nach dem Ableben des legendären Jonny Winter ein ihm und seinem Werk gewidmetes Tribut-Album auf den Markt kommt. Allerdings lag es keineswegs daran, daß sich niemand dafür gefunden hätte. Sein Bruder Edgar, den man bereits kurz nach dem Tod des Gitarristen damit beauftragte, sah sich lange Zeit einfach nicht in der Lage dazu. Zu tief saß der Schmerz über den Verlust, zu aufwühlend war es für ihn, die Sache in Hand zu nehmen.
Doch Bruce Quarto, der Eigentümer von QUARTO RECORDS, konnte ihn schlußendlich doch dazu bewegen. Weniger Überredungskunst bedurfte es dagegen, um weitere Musiker zu finden, die sich an der Umsetzung des Albums beteiligen wollten. Logisch, gilt Jonny Winter doch als einer der einflußreichsten Gitarristen überhaupt. Und so kam es, daß Edgar für die Aufnahmen der insgesamt 17 Tracks auf durch die Bank prominente Vertreter der Saitenfraktion zählen konnte, die ihm tatkräftig zur Seite standen.
Dabei agierte man jedoch überaus respektvoll. Die verstorbene Ikone wurde nämlich auch damit geehrt, daß sich die Prominenz mit eigenen Ideen und Interpretationen vornehm zurückhielt. Stattdessen hat man sich seinem Stil angenähert, und den Songs zusätzlich Authentizität verabreicht.
Das war offenbar die Vorgabe, denn die von Edgar eingesungenen Aufnahmen sind allesamt nicht allzu weit von den Originalen entfernt. So hat sich etwa Joe Bonamassa im eröffnenden ›Mean Town Blues‹ lediglich als Slide-Gitarrist ins Geschehen eingebracht. Aber auch die Herren Derek Trucks und Billy Gibbons haben ›I'm Yours And I'm Hers‹ geradlinig rockend belassen, und erst gar nicht versucht der Nummer ihre ureigene Stilistik aufzudrücken. Und auch Steve Lukather hat sich streng an das Original gehalten, bringt in ›Rock'n'Roll Hoochie Koo‹ sein Arbeitsgerät aber dennoch auf beeindruckende Weise zum Glühen.
Ein wahrlich würdiges Tribut-Album, für das Edgar und Produzent Ross Hogarth nicht nur die Creme de la Creme an Musikern (neben den erwähnten Herrschaften waren mit Keb' Mo, Warren Haynes und Robben Ford noch einige weitere, hochgeschätzte Gitarristen mit von der Partie, aber auch Ringo Starr sowie der vor kurzem verstorbene Taylor Hawkins gaben sich die Ehre), engagieren konnten, sondern auch eine überaus gelungene Songauswahl getroffen haben.
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