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FLEESH-CD-Cover

FLEESH

Eclipsed

(10-Song-Digital-Release: Preis unbekannt)

Das Artwork verheißt zwar eher finstere und düstere Klänge, die Musik von »Eclipsed« erweist sich dagegen als strahlend hell, mitunter sogar als regelrecht aufhellend. Damit kredenzen Sängerin Gabby Vessoni und Gitarrist Celo Oliveira zum bereits dritten Mal als FLEESH ein Studioalbum mit eigenen Songs. Mehrere Coveralben mit Songs von MARILLION, RUSH und RENAISSANCE ergänzen die durchaus stattliche Diskographie dieses offenbar überaus kreativen und arbeitswilligen Duos aus Brasilien, das sich erst 2014 zusammengetan hat.

Die erwähnten Referenzbands lassen aber nicht nur auf die musikalischen Vorlieben schließen, sondern sind durchaus auch als Vergleichsmöglichkeiten für die eigenen Songs von Gabby und Celo heranzuziehen. Die ausgeprägt gefühlsbetonte Gitarre läßt zudem auch immer wieder David Gilmour als wesentliche Inspirationsquelle vernehmen, selbst wenn »Eclipsed« in erster Linie vom harmonischen Zusammenwirken der Saitenkunst und Gesangsperformance lebt.

Weshalb weder im Booklet noch auf dem Digipak vermerkt ist, wer ansonsten noch an diesem Album mitgearbeitet hat, bleibt wohl Geheimnis des Duos. Am Umstand, daß die Gesamtwirkung einiger Kompositionen zu einem guten Teil auch dem nicht näher erwähnten Instrumentarium zuzuschreiben ist, ändert das aber nichts. So wird etwa der Opener ›Stuck‹ von Keyboardpassagen eingeleitet. Die lassen an Rick Wakeman denken und versorgen die Nummer in weiterer Folge auch mit einer eleganten Atmosphäre. Noch eklatanter fällt das im Titelsong auf, der würde ohne Tasteninstrumente im Hintergrund nämlich sogar regelrecht nackt und deutlich unterkühlter klingen. In weiterem Verlauf ist mehrfach auch noch ein Klavier zu hören, das ebenso zur Stimmung und Atmosphäre einiges beiträgt.

Allerdings, und das mag durchaus mit Bedacht geschehen sein, wurden die Tasteninstrumente niemals in den Vordergrund gemischt. Das "Spotlight" ist bei FLEESH nämlich eindeutig, und wohl auch logischerweise, der Gesangsperformance und den Sechssaitigen vorbehalten. Letztere gibt es in akustischer Variante, und mit etlichen Verweisen an diverse Soloalben von Steve Hackett, auf ebenso tiefschürfende Weise zu hören wie in warmtönig-elektrifizierter Version, bei weitem aber nicht so häufig.

Als passend zu der in Summe gleichermaßen entspannten wie entspannenden Vorstellung, erweisen sich auch die Texte. Die sind zumeist sehr nachdenklich gehalten und fügen sich somit gut ins teilweise doch recht melancholische Gesamtbild von »Eclipsed« ein. Einen gewissen Hoffnungsschimmer verbreiten die Tracks aber dennoch, weshalb die Scheibe durchaus auch als Regenerationsprogramm nach harten Tagen funktioniert. Ohrenbalsam der Kategorie ›'Till The Morning Comes‹, ›Not Alone‹ oder ›All My Sins‹ muß man einfach genießen. Idealerweise über Kopfhörer.

https://www.fleeshofficial.com/

intenseev


Walter Scheurer

 
FLEESH im Überblick:
FLEESH – Eclipsed (Do It Yourself-Review von 2022 aus Online Empire 90)
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