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  UE-Home → History → Y-Files »UE« → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Gary Schutt – »Sentimetal«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

”Y-Files”-Datasheet

Contents:  Gary Schutt-Rundling-Review: »Sentimetal«

Date:  26.10.1996 (created), 15.05.2022 (revisited), 15.05.2022 (updated)

Origin:  post-UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  unreleased

Reason:  medium missing

Task:  revitalize

Comment: 

Bewertung aus heutiger Sicht:

13


 

Zusätzlicher Kommentar: 

Mittlerweile ist UNDERGROUND EMPIRE 7 komplett online, so daß wir uns nun den Beiträgen zuwenden, die bereits für die Nachfolgeausgabe entstanden waren. Da diese nie erscheinen sollte, blieben diese Texte bislang unveröffentlicht; lediglich einige wurden für die frühen Online-Ausgaben verwendet. Daß aber wir auch nach UNDERGROUND EMPIRE 7 fleißig waren, zeigen diese Artikel, die nun auf diesem Weg veröffentlicht werden; darunter befinden sich allerdings auch einige Fragmente, die in ihrem unvollständigen Zustand wiederbelebt werden, um einen möglichst genauen Eindruck davon zu vermitteln, wie UNDERGROUND EMPIRE 8 hätte aussehen sollen.

 


 

Markus würde heute sicher noch die gleiche Note ziehen, da er seit jeher ein Mega-Gary Schutt-Fan war; ich persönlich mochte Gary auch sehr, aber in Pfeffer-Regionen bin ich nie aufgestiegen.

Supervisor:  i.V. Stefan Glas

 
 

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Gary Schutt – Sentimetal

LONG ISLAND RECORDS/SEMAPHORE

Nach ungefähr 40-maligem Hören (wirklich!) bin ich dieser CD immer noch nicht überdrüssig! Melodisch, progressiv, abwechslungsreich, perfekt arrangiert, außergewöhnlich, auf höchstem spielerischen Niveau und mit der Stimme von Jeff Scott Soto verfeinert, liefert TAKARA-Bassist Gary Schutt hier ein Album der Extraklasse ab. Es handelt sich bei »Sentimetal« (bitte nicht vom etwas klischeehaften Titel irreführen lassen!) keinesfalls um ein typisches Soloalbum, auch wenn der "Berklee College Of Music"-Absolvent sämtliche Instrumente selbst eingespielt hat. Songdienlich setzt das (noch, aber definitiv nicht mehr lange) unbekannte Allround-Talent seine virtuosen Fähigkeiten ein, ohne jemals das Gefühl der Selbstbeweihräucherung aufkommen zu lassen, der gute Mann weiß offensichtlich, daß die Hörer mehr Wert auf gute Arrangements als auf endlose Soli legen. Womit wir auch schon bei der Stärke dieses Albums wären, denn Gary Schutt hat es geschafft, Melodie, komplizierte Taktstrukturen, nachvollziehbare Hooklines, Groove, eingängige Refrains und filigrane Spieltechniken zu einer Einheit zu verschmelzen, die ihresgleichen sucht. Bei dem fast zwölfminütigen Meisterstück ›Fault Line‹ (allen Progressiv-Fans als Einstieg wärmstens empfohlen!!!) und ›In Some Other Lifetime‹ fällt dem Hörer die Kinnlade runter, denn derart perfekte zweistimmige Keyboard-Gitarren-Soli hat seit Petrucci-Moore noch niemand auf CD geb(r)annt. Auch die teilweise sehr außergewöhnlichen Takte weisen eine gewisse Verwandtschaft zu DREAM THEATER auf, trotzdem sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich hier keinesfalls um ein Plagiat handelt! Nebenbei bemerkt sei noch gesagt, daß Gary Schutt so ziemlich 99,99 Prozent aller Gitarristen locker gegen die Wand spielt, und zwar nicht nur durch spielerische Raffinesse und erstaunliche Fingerfertigkeit, sondern vor allem mit seinem songdienlichen und trotzdem auffallend innovativen Spiel. Mit ›The Imperial March‹ hat er allen "Star Wars"-Fanatikern einen großen Gefallen getan, handelt es sich hierbei doch tatsächlich um seine Interpretation der Filmmusik von John Williams (Einsatz beim Erscheinen des Todessterns, Ihr wißt schon), wobei es wirklich erstaunlich ist, wie der Noch-Neuling es spielend schafft, mit unzähligen Clean-Gitarren ein ganzes Orchester zu imitieren, Hut ab! Harmonietechnisch merkt man den Kompositionen an, daß sie von einem Musikstudenten stammen, leider sind derart durchdachte und perfekt arrangierte Stimmungs- und Harmoniewechsel heutzutage sehr selten (schluchz, schnief). Last but not least sei natürlich noch auf Jeff Scott Soto hingewiesen, der, abgesehen von seinem Soloalbum, seine bisher stärkste Gesangsleistung abliefert. Die vielfach mehrstimmigen Refrains sind von erschreckender Perfektion, um Sampler-Tricks handelt es sich aber definitiv nicht, denn Harmonizer klingen bekanntermaßen synthetisch, was man von den überaus natürlichen Chören dieses Albums keinesfalls behaupten kann. Textlich werden unter anderem auch Themen wie die beängstigende Jugendkriminalität in den USA (›No Man's Land‹) angesprochen, was »Sentimetal« das vielzitierte i-Tüpfelchen verleiht. Übrigens ist der Opener denkbar ungünstig gewählt und der mit Abstand schwächste Song (Uptempo-Nummern waren noch nie mein Ding, also Geschmacksache), ich würde als Anspieltip Song Nummer 7, ›Stranded‹, nennen. Für alle Freunde anspruchsvoller Musik, Melodic- und Progressiv-Fans ist diese 64 Minuten lange CD ein Pflichtkauf!

http://www.garyschutt.com/

genial 18


Markus Pfeffer

 
Gary Schutt im Überblick:
Gary Schutt – Sentimetal (Re-Release-Review von 2006 aus Online Empire 27)
Gary Schutt – Sentimetal (Rundling-Review von 1996 aus Y-Files)
© 1989-2024 Underground Empire


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