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DOCTOR SMOKE – Dreamers And The Dead

RIPPLE MUSIC (Import)

In der Heimat scheint sich dieses Quartett aus dem Bundesstaat Ohio offenbar bereits mit seinem 2014er Debüt »The Witching Hour« sowie unzähligen Konzerten einen guten Namen gemacht haben. Der Rest der Musikwelt dagegen dürfte bislang von DOCTOR SMOKE noch nicht wirklich viel mitbekommen haben, weshalb die vor mittlerweile zehn Jahren gegründete Formation in vielen Teilen der Szene auch als Newcomer betrachtet wird. Inwiefern sich an diesem Status durch »Dreamers And The Dead« etwas ändert, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, die Voraussetzungen dafür stehen jedenfalls nicht übel. Schließlich versteht der Vierer viel von der Handwerkskunst, und wartet mit einer gut ausgewogenen Melange aus kraftstrotzendem Metal der traditionellen Machart, einer gehörigen Portion gemäßigtem Doom sowie massivem Heavy Rock auf.

Das geschieht zwar vorwiegend im Midtempo-Bereich, der Vortrag wird jedoch durch gekonnt gesetzte Breaks akzentuiert und facettenreich gestaltet. Als dominant erweisen sich in erster Linie die teils deftigen, immerzu aber hymnisch angelegten Riffs von Steve Lehocky und Matt Tluchowski, wobei als wichtigste Inspirationsquellen neben dem omnipräsenten Tony Iommi wohl auch Jeff Waters und Dimebag Darrell sowie die Herren Hetfield, Hammet und Mustaine zu erwähnen sind. An den letztgenannten läßt Matt mitunter auch mit seinem Gesang denken, wenn auch nur in den aggressiv angelegten Momenten. Ansonsten weiß Matt, mit einer mittelhohen, ausdrucksstarken Stimme zu gefallen, durch die DOCTOR SMOKE unter anderem mit den auch stilistisch nicht ganz unähnlich agierenden WARLUNG zu vergleichen sind.

Die Stimme paßt auf jeden Fall gut zu den insgesamt zehn Tracks, die allesamt irgendwo zwischen knapp mehr als drei, und gut fünf Minuten Spielzeit aufweisen. Longtracks stehen dagegen nicht auf der Agenda von DOCTOR SMOKE, etwaige Solo- oder Instrumentaleskapaden ebenso wenig. Darauf scheint der Vierer keinerlei Bock zu haben, und versetzt stattdessen bevorzugterweise im Kollektiv, und mit mächtigem Druck die Nackenmuskeln der Zuhörer in Bewegung.

In gemäßigtem Tempo zwar, auf jeden Fall aber mit reichlich Wucht, denn davon verstehen DOCTOR SMOKE in der Tat bereits eine ganze Menge.

Wenn es beim nächsten Versuch auch noch mehr Hooks in der Art von ›Waking Dreams‹ (dezente GHOST-Reminiszenz inklusive) oder ›Been Here Forever‹ (läßt an nicht ganz so Gothic-infiltrierte IDLE HANDS denken) zu vernehmen gibt, ist davon auszugehen, daß die "Praxis" dieses Doktors reichlich Zustrom finden wird.

https://www.doctorsmoke.org/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
DOCTOR SMOKE im Überblick:
DOCTOR SMOKE – Dreamers And The Dead (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 89)
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