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  UE-Home → History → Online Empire 88 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Robben Ford – »Pure«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Robben Ford – Pure

E·A·R MUSIC/EDEL

Wie es der Titel bereits erahnen läßt, zeigt sich der mehrfach Grammy-nominierte Saitenkünstler auf seinem aktuellen Album von einer ungewöhnlich minimalistischen Seite. Im direkten Vergleich zum Vorgänger »Purple House« wirken die Songs nicht nur reduzierter, Robben verzichtet - zum ersten Mal seit dem 1997 veröffentlichten »Tiger Walk« - auch auf jeglichen Gesang.

Die Aufmerksamkeit gilt daher einzig und alleine seinem Arbeitsgerät (genauer gesagt wahrscheinlich einem Arsenal an Gitarren), das er nach allen Regeln der Kunst bearbeitet hat. Zwar wäre »Pure« an sich anders geplant gewesen, doch durch die Tatsache, daß es während der Pandemie unmöglich war, gemeinsam mit Musikerkollegen im Studio zu arbeiten, entschied sich der seit geraumer Zeit in Nashville residierende Virtuose für eine veränderte, für ihn bis dato unübliche Arbeitsweise.

Zeitgleich mit ihm war nämlich einzig Produzent Casey Wasner zugegen, in dessen "Purple House"-Studio die Aufnahmen erfolgten. Anstatt wie sonst gemeinsam Songs einzuspielen, kümmerte sich Robben zunächst um die Gitarrenspuren, ehe die Rhythmusfraktion an die Arbeit gehen konnte und im Anschluß daran diverse Gäste (u.a. Nate Smith, Toss Panos und Shannon Forest) mit ihren Beiträgen für die Fertigstellung der Nummern sorgten. Das Ergebnis klingt daher nicht nur sprichwörtlich nach Robben Ford "pur".

An insgesamt neun Exemplaren seiner Saitenkunst läßt er uns darauf teilhaben, wobei er sich einmal mehr stilistisch sehr offen zeigt. Zwar läßt sich der Großteil des Materials einmal mehr dem Blues zuordnen, mitunter geht es aber auch durchaus überraschend zackig (›White Rock Beer…8 Cents‹), aber auch dezent jazzig (›Milam Palmo‹) zur Sache.

Sein Spielgefühl und der daraus resultierende Tiefgang (ganz groß: ›Blues For Lonnie Johnson‹!) sind einmal mehr aber dennoch die alles überragenden Elemente. »Pure« stellt demnach erneut ein Album dar, das jeder Saitenfetischist goutieren wird.

http://www.robbenford.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
Robben Ford im Überblick:
Robben Ford – Pure (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88)
Robben Ford – Purple House (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 78)
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